Logo der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V.

Aktuelle Zeit: 29.03.2024, 00:13


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 9 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: GEFAHRENPUNKT IM JUNI: ERTRINKEN - Kindersicherheitstag
BeitragVerfasst: 01.06.2014, 11:13 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Nach den Verkehrsunfällen stellt das Ertrinken die zweithäufigste tödlich verlaufende Unfallart im Kindesalter dar. Etwa die Hälfte der Kinder, die in Deutschland jährlich ertrinken, sind Kleinkinder unter 6 Jahren. Vielen Eltern, Großeltern und Babysittern ist nicht bewusst, dass Kleinkinder auch in flachem Wasser von weniger als 10 cm Tiefe ertrinken können.

Säuglinge und Kleinkinder wehren sich nicht gegen das Ertrinken: Kinder ertrinken leise! Daher ist es ratsam, folgende Vorkehrungen zu treffen:
- Ist im eigenen Garten oder im Nachbargarten ein Gartenteich oder Swimmingpool vorhanden, sollte er durch einen Zaun von mindestens einem Meter Höhe gesichert sein, der ein fest verschließbares Tor hat. Der Zaun sollte für Kinder nicht zu erklettern sein und keine Spitzen aufweisen. Der Gartenteich kann auch mit einem Abdeckgitter gesichert werden.
- Sind der Gartenteich oder das Biotop noch nicht vorhanden, sollte man auf deren Anlage verzichten, solange kleine Kinder im Haushalt leben oder häufig dort zu Besuch sind.
- Kleinkinder müssen in der Nähe von ungesicherten Teichen ununterbrochen aus nächster Nähe beaufsichtigt werden.
- Auch Regentonnen, Brunnen u. Ä. sind gefährlich und sollten immer mit einem abschließbaren Deckel gesichert sein.
- Nach dem 3. Lebensjahr können und sollten Kinder schwimmen lernen.

Bild

Sicherheit im und am Wasser
Planschen. Baden. Schwimmen. Sicher geht das!

ist am 10. Juni 2014 das Thema des Kindersicherheitstages.


Informationen und Tipps, Daten und Hintergründe dazu finden Sie auf
http://www.kindersicherheit.de

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: GEFAHRENPUNKT IM JUNI: ERTRINKEN
BeitragVerfasst: 06.06.2014, 15:44 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
AXA Kindersicherheitsreport 2014
Thema: Sicherheit im und am Wasser


Bild

Kennen sich Eltern mit den besonderen Gefahren für Kinder im und am Wasser aus, und wie gehen sie damit um? Wie handhaben sie zum Beispiel die Aufsicht von Kleinkindern, wann und wie lernen Kinder schwimmen, und wann darf der Nachwuchs ohne erwachsene Begleitung ins Schwimmbad oder an den See?

Der AXA Kindersicherheitsreport 2014 zeigt, dass das Wissen von Eltern rund um Wassergefahren lückenhaft ist. So schätzt die Mehrheit der Befragten die Signale des Ertrinkens von Kindern falsch ein. Ebenfalls ist vielen Eltern nicht bewusst, dass für Kleinkinder selbst seichtes Wasser Gefahren birgt. Und obwohl fast jeder achte Befragte angibt, sein Kind musste schon einmal aus dem Wasser gerettet werden, sichert nur rund die Hälfte der Eltern offene Wasserflächen rund um Haus und Wohnung vollständig ab.

Für den AXA Kindersicherheitsreport 2014 hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im April 2014 1.018 Eltern online befragt. Die Ergebnisse der quantitativen Studie sind repräsentativ für Eltern mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt.

Der AXA Kindersicherheitsreport wurde 2013 erstmals veröffentlicht und ist Teil der AXA Kindersicherheitsinitiative. Vorrangiges Ziel ist es, Eltern für unterschätzte Gefahren zu sensibilisieren. Fachlich begleitet wird die Studienreihe von der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V., der führenden Dachorganisation in Fragen der Unfallverhütung und Kooperationspartner von AXA.

Weitere Informationen zum AXA Kindersicherheitsreport finden Sie unter
http://www.kindersicherheit.de/fachinfo ... tisen.html

und auf der Seite der AXA
http://www.axa.de/presse/mediathek/stud ... sicherheit

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Ab wann sollten Kinder schwimmen lernen?
BeitragVerfasst: 07.06.2014, 19:51 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Ertrinken gehört zu den häufigsten tödlichen Unfallursachen im Kindesalter – in allen Altersstufen! Noch weitaus höher ist die Zahl der "Beinahe-Ertrinkungsunfälle", nicht selten mit schwerwiegenden, lebenslangen gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Frühzeitig Schwimmen zu lernen, gibt Kindern im und am Wasser mehr Sicherheit und ist damit ein wichtiger Schutz vor dem Ertrinken.

Ab wann sollten Kinder schwimmen lernen?
Sich an Wasser zu gewöhnen und sich darin zu bewegen ist eine wichtige Vorstufe zum Schwimmen. Bereits im Kleinkindalter kann deshalb mit Wassergewöhnung begonnen werden. Drei- bis vierjährige Kinder verfügen zwar noch nicht über die motorischen und kognitiven Voraussetzungen, um gleichseitige Bewegungsabläufe zu koordinieren, sie können jedoch sehr gut an das nasse Element herangeführt werden. Wassergewöhnung sollte in dieser Lebensphase im Vordergrund stehen.

Für die Teilnahme am Anfängerschwimmkurs ist ein Alter von vier bis fünf Jahren optimal. Ziel ist es, spielerisch schwimmen zu lernen und das Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“ zu erreichen. Erst etwa ab dem sechsten Lebensjahr besitzen Kinder die Fähigkeit, Arme und Beine gleichzeitig zu koordinieren – eine wichtige Voraussetzung, um die unterschiedlichen Schwimmtechniken zu erlernen. Natürlich entwickelt und lernt jedes Kind in einem individuellen Tempo. Deshalb sind Altersangaben immer nur Anhaltspunkte.

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: GEFAHRENPUNKT IM JUNI: ERTRINKEN
BeitragVerfasst: 10.06.2014, 10:37 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Ab wann ist ein Kind sicher im Wasser?

Alleine das Seepferdchen geschafft zu haben, bedeutet nicht, auch wirklich gut schwimmen zu können. Dazu gehört auch nach dem Schwimmkurs noch viel Übung. In dieser Zeit ist noch immer eine erhöhte Aufmerksamkeit bzw. Aufsicht notwendig!

Kinder lernen – genau wie Erwachsene - schubweise: Eine gewisse Zeit machen sie Fortschritte, dann kann eine Phase des Stillstands kommen, der dann aber wieder der Fortschritt folgt. Geduld und viele Gelegenheiten zum Üben sind gefragt!

Das Schwimmabzeichen (in Bronze – besser Silber) ist für sicheres Schwimmen bzw. die „Schwimmfähigkeit“ von Kindern ein guter Anhaltspunkt. Die DLRG stellt hohe Anforderungen, ehe sie von Schwimmfähigkeit bei Kindern spricht:

- Sich unter Wasser genauso gut zurecht finden wie über Wasser
- 15 Minuten ohne Halt und ohne Hilfen im tiefen Wasser schwimmen können
- Auf dem Rücken genauso gut schwimmen können wie auf dem Bauch
- Mehrere Sprünge beherrschen
- Beim Wasserschlucken nicht anhalten müssen

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: GEFAHRENPUNKT IM JUNI: ERTRINKEN
BeitragVerfasst: 10.06.2014, 15:47 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Bei der Auftaktveranstaltung zum Kindersicherheitstag wies Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe auf die Gefahren im und am Wasser hin.

"Beim heutigen Kindersicherheitstag geht es um die Sicherheit am und im Wasser. Gerade vor Beginn der diesjährigen Bade- und Ferienzeit, ist es mir ein wichtiges Anliegen, zusammen mit der BAG auf mögliche Gefahren für Kinder aufmerksam zu machen. Ertrinkungsunfälle sind eine der häufigsten Unfallarten, die im Kindesalter zum Tode führen. Die Zeit zum Handeln ist sehr kurz. Ziel des Kindersicherheitstages ist es, Eltern und Kinder zu informieren, wie sie Gefahren am und im Wasser vermeiden und sich in Gefahrensituationen angemessen verhalten können. Daher habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen."

Quelle: http://www.bundesgesundheitsministerium.de - 10.06.2014

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: GEFAHRENPUNKT IM JUNI: ERTRINKEN
BeitragVerfasst: 11.06.2014, 09:02 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Pressemitteilung vom 10. Juni 2014

Anlässlich des diesjährigen Kindersicherheitstages richtet die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. den Fokus auf das Thema „Sicherheit im und am Wasser“. Ertrinkungsunfälle führen bei Kindern deshalb zum Tode, weil die Spanne zwischen Leben und Tod sehr kurz ist. Nur wenige Sekunden, in denen ein Kind am oder im Wasser unbeaufsichtigt ist, können daher über sein Schicksal entscheiden.

Die Unfallhergänge unterscheiden sich maßgeblich mit dem Alter der Kinder: Als typischer Unfallort steht bei Säuglingen mit 75 Prozent der tödlichen Ertrinkungsunfälle das Zuhause und vor allem, die Badewanne. Das Spielen an offenen Gewässern, wie z.B. am Teich oder am Bach ist die Hauptgefahr für ein- bis vierjährige Kinder, gefolgt von privaten Swimmingpools. Ab dem Grundschulalter passieren Ertrinkungsunfälle zu mehr als 90 Prozent außerhalb des häuslichen Bereichs. Mehr als ein Drittel der Badeunfälle geschehen in diesem Alter am Meer, an Seen und Flüssen.

Dazu Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Beim heutigen Kindersicherheitstag geht es um die Sicherheit am und im Wasser. Gerade vor Beginn der diesjährigen Bade- und Ferienzeit, ist es mir ein wichtiges Anliegen, zusammen mit der BAG auf mögliche Gefahren für Kinder aufmerksam zu machen. Ertrinkungsunfälle sind eine der häufigsten Unfallarten, die im Kindesalter zum Tode führen. Die Zeit zum Handeln ist sehr kurz. Ziel des Kindersicherheitstages ist es, Eltern und Kinder zu informieren, wie sie Gefahren am und im Wasser vermeiden und sich in Gefahrensituationen angemessen verhalten können. Daher habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen."

Die richtige Einschätzung von drohenden Gefahren und der Fähigkeiten der Kinder kann lebensrettend sein. „Eltern überschätzen ihre Kinder und gehen davon aus, dass in wenigen Sekunden nicht viel passieren kann. Dies entspricht aber nicht der Realität. Kinder ertrinken schnell, und sie ertrinken leise“, warnt Dr. Stefanie Märzheuser, Präsidentin der BAG und Kinderchirurgin an der Charité in Berlin.
Die Präventionsmöglichkeiten gegen Ertrinken sind vielfältig. Dazu zählt die Kenntnis über Gefahrensituationen sowohl bei Eltern als auch bei Kindern, die umfassende Aufsicht durch die Eltern und eine frühzeitige Gewöhnung an das Wasser. Die Gefahren lassen sich weiter einschränken, wenn Kinder rechtzeitig lernen, sicher und ausdauernd zu schwimmen. Genauso wichtig ist es aber auch zu wissen, wie etwa Schwimmhilfen oder Spielsachen wie Badeinseln richtig eingesetzt werden sollten.

Mit dem Kindersicherheitstag 2014 „Planschen. Baden. Schwimmen. Sicher geht das!“ verfolgt die BAG das Ziel, auf die Gefahr von Ertrinkungsunfällen aufmerksam zu machen und Präventionsmaßnahmen anzustoßen. Sie möchte so dazu beitragen, die Zahl ertrunkener Kinder und beinahe ertrunkener Kinder mit schwersten gesundheitlichen Schädigungen zu verringern. Hierbei kooperiert die BAG mit ihren Mitgliedsorganisationen wie z.B. der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, dem Bundesverband für Aquapädagogik und der Deutschen Kinderhilfe. Sie unterstützt regionale Partner wie örtlichen Vereine, Schwimmbäder, Schwimmschulen oder Elterninitiativen mit Aktionsideen und Materialien.

Die Auftaktveranstaltung heute in Berlin, und zwei weitere Aktionen in Hamburg und Köln sollen zahlreiche regionale Veranstaltungen in ganz Deutschland nach sich ziehen. Zudem gibt die BAG neben ihrem Aktionsposter einen Elternflyer mit Tipps zum Thema „Sicherheit im und am Wasser“ heraus und stellt vielfältige Informationen als „Fact Sheets“ im Internet unter www.kindersicherheit.de zur Verfügung.

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: GEFAHRENPUNKT IM JUNI: ERTRINKEN - Kindersicherheitstag
BeitragVerfasst: 13.06.2014, 13:47 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Wir wissen, dass Unfälle mit Kindern der häufigste Grund sind, warum Kinder ins Krankenhaus müssen. Zudem wissen wir, dass etwa 60 Prozent der Unfälle, also mehr als die Hälfte, vermeidbar sind. Wenn man nämlich weiß, wie Unfälle bei Kindern passieren, dann kann man die verhindern.

Unter

http://www.ka-news.de/ratgeber/familie/ ... 63,1410950

finden Sie ein Interview mit Dr. Stefanie Märzheuser, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V., zu Kinderunfällen am Wasser, dem Thema des Kindersicherheitstages 2014, und zu anderen Unfallgeschehen.

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: GEFAHRENPUNKT IM JUNI: ERTRINKEN - Kindersicherheitstag
BeitragVerfasst: 18.06.2014, 11:23 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Kleine Kinder – eine Risikogruppe

Für kleine Kinder ist die Gefahr zu ertrinken besonders hoch. Kinder im Alter von 1-4 Jahren haben eine höhere Sterblichkeitsrate als 10-14Jährige. Die Todesfälle durch Ertrinken sind in den letzten 15 Jahren gesunken. Eine Ausnahme zu diesem Trend bildet nach Daten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) der Sommer 2013, einem ungewöhnlich heißen Sommer mit entsprechend vielen Badeunfällen.


Ertrinken und andere Todesfälle

Die amtliche Todesursachenstatistik 2013 des Statistischen Bundesamtes liegt noch nicht vor, weshalb sich die im Folgenden dargestellten Zahlen zur Gesamtzahl der tödlichen Unfälle auf das Jahr 2012 beziehen. Die Rolle des Ertrinkens als eine der häufigsten tödlichen Unfallarten wird aus der Tabelle ersichtlich. Ertrinken ist in allen Altersstufen eine große Gefahr. Die Umstände, unter denen Kinder ertrinken, sind jedoch nach Alter und Entwicklungsstand sehr verschieden.


Gefahren durch Wasser – wo und wie?

Um differenzierte Aussagen zu den Unfallhergängen treffen zu können, ist die Betrachtung einer größeren Fallzahl notwendig. Dies erfolgte in einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes zum Verletzungsgeschehen bei Kindern für die Jahre 1998 bis 2011. Die Datenerfassung basiert seit 1998 auf dem Internationalen Klassifikationssystem ICD 10 - seit
her sind vergleichende Analysen möglich.

Säuglinge
ertrinken meistens zu Hause. Die Daten von 1998 bis 2011 zeigen, dass in diesem Zeitraum 36 Säuglinge ertrunken sind, davon 27 - das sind 75 % - zu Hause. Allein 19 dieser Fälle geschahen in der Badewanne.

1-4Jährige
dagegen ertrinken am häufigsten beim Spielen am Wasser. Von den 483 Kindern dieses Alters, die von 1998-2011 ertrunken sind, passierten zwei Drittel nicht zu Hause, sondern an natürlichen Gewässern. Von den 54 Kindern, die in diesem Alter in einem Schwimmbecken ertrunken sind, geschahen die Unfälle bei 36 Kindern im Privatbereich und nicht in öffentlichen Schwimmbädern.

Kinder und Jugendliche von 5-14 Jahren
verunglücken zumeist beim Baden gehen. 92 % der Ertrinkungsunfälle geschehen außerhalb des häuslichen Bereichs – aber nicht primär im Schwimmbad, sondern in Seen, Flüssen oder im Meer.


Beinahe-Ertrinken hat schwerste Folgen

Auch wenn ein Kind nur "beinahe" ertrinkt, kann es innerhalb kürzester Zeit durch den Sauerstoffmangel bleibende schwerste Behinderungen erleiden. Experten gehen davon aus, dass auf jeden tödlichen Ertrinkungsunfall mindestens 5-10mal so viele schwer verletzte Kinder kommen.

Eine Dissertation (Thüner 2004) zu stationär behandelten Ertrinkungsunfällen bei 734 Kindern und Jugendlichen konnte zeigen, dass (Beinahe-)Ertrinkungsunfälle in jeder denkbaren Wasserstelle statt fanden, selbst bei einer Wassertiefe von minimal 3 cm.

Insgesamt führte ein Ertrinkungsunfall in 11,5% der Fälle zum Tod, in 4% zum apallischen Syndrom (Wachkoma) und in 5,5% zu neurologischen Defiziten. 79,1 % der Kinder überlebten den Beinahe-Ertrinkungsunfall ohne bleibende gesundheitliche Schädigung.

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: GEFAHRENPUNKT IM JUNI: ERTRINKEN - Kindersicherheitstag
BeitragVerfasst: 25.06.2014, 17:11 
Expertin
Expertin

Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Fehlende Aufsicht durch Erwachsene ist in den meisten Fällen Grund für das Ertrinken von Kindern. Eltern sehen die Risiken beim Schwimmen nicht so, wie es notwendig wäre, warnt die Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG.

1. Viele Eltern unterschätzen, wie schnell das Ertrinken gehen kann. Ein Kind kann in weniger als 20 Sekunden lautlos untergehen. Reagiert man nicht sofort, kann es zu schweren Unfällen kommen.
2. Oft wird vergessen, dass Kinder auch in wenig tiefem Wasser in Gefahr kommen können. Die ideale Wassertiefe für kleine Kinder liegt bei circa 20 Zentimeter.
3. Schwimmhilfen werden oft überschätzt: Flügeli helfen zwar beim Schwimmenlernen, sie bieten aber nicht totale Sicherheit. Kinder die Schwimmringe oder –Flügeli tragen, müssen dennoch immer beaufsichtigt werden.

Bild

Quelle: http://www.srf.ch - 25.06.2014

_________________
FINDEN SIE MEHR UNTER: https://www.kindersicherheit.de
BESUCHEN SIE UNS BEI FACEBOOK: https://www.facebook.com/kindersicher
TWITTERN SIE MIT UNS: https://twitter.com/kindersicher

Lis Dammann
FORUM KINDERSICHERHEIT
forum@kindersicherheit.de


Nach oben
Offline   
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 9 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste


Sie dürfen neue Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Theme created StylerBB.net
Deutsche Ãœbersetzung durch phpBB.de
SeitenanfangBundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V., Christian-Lassen-Str. 11a, 53117 Bonn, info@kindersicherheit.de