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 Betreff des Beitrags: GEFAHRENPUNKT IM Mai: Draußen auf der Straße
BeitragVerfasst: 30.04.2015, 16:01 
Expertin
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Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Kinder auf der Straße und im Straßenverkehr? Für immer mehr Eltern ist das eine angstbesetzte Vorstellung, die sie zu vermeiden suchen: Kinder sollen lieber im Haus oder im Garten spielen; der Schulweg wird per Eltern-Taxi bewältigt.
Experten befürchten, dass derart überbehütete Kinder mehr und mehr an Erfahrungen verlieren: Sie haben weniger Gelegenheit, zu lernen und sich zu bewähren. Sie bewegen sich weniger sicher. Das Zutrauen und die Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten werden beschränkt. Sie können Situationen weniger gut einschätzen. Gerade dies bringt Gefährdungen, besonders auch im Straßenverkehr, mit sich.


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Quelle: David v. Behr - pixelio.de


Sorgen Sie daher dafür, dass Ihr Kind seinen natürlichen Bewegungsdrang ausleben kann, um seine körperliche Beweglichkeit und Geschicklichkeit zu trainieren.

Kinder sollen sich im Straßenverkehr üben, und zwar alters- und entwicklungsgemäß. Je kleiner sie sind, umsomehr brauchen sie Schutz, aber auch schon Erklärungen. Je größer sie werden, umso mehr brauchen sie konkrete Anleitung und Vermittlung von Regeln. Die Einübung von sicherem Verhalten übergreift alle Altersklassen und muss von Eltern und Betreuungseinrichtungen weiter begleitet werden.


Sind Kinder “auf Rollen” unterwegs, gilt es grundsätzliche Regeln zu beachten:
- Sie fahren grundsätzlich auf dem Bürgersteig, auf dem Fahrrad mindestens bis zum 8., maximal bis zum 10. Lebensjahr.
- Das Überqueren von Kreuzungen muss gut eingeübt ein: Anhalten, schauen, gls Blickkontakt mit dem Autofahrer aufnehmen, queren.
- Gefahrenorte sind kleine Gassen oder private Grundstückseinfahrten, aber auch parkende Autos, die die Sicht versperren.
- Fahren auf dem Bürgersteig in Fahrtrichtung ist grundsätzlich sicherer, weil Autofahrer eher sensibilisiert sind. (Dennoch kann es - bei jüngeren Kinder - angezeigt sein, auf dem Bürgersteig in Gegenrichtung zu fahren, wenn damit das Überqueren von Straßen und Kreuzungen vermieden wird.
- Kinder sollten grundsätzlich einen Helm tragen!


Unterwegs - mit Laufrad, Roller oder Fahrrad

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Quelle: Andreas Müller - pixelio.de


Schon im frühen Alter sind Kinder von allen Arten rollender Spielgeräte fasziniert. Die Verletzungsgefahr ist jedoch nicht zu unterschätzen. Es kann zu schweren Unfällen kommen, wenn Kinder Fahrzeuge in die Hand bekommen, die sie aufgrund ihres Entwicklungsstandes noch nicht beherrschen können.

- Ist ein Kind dem Bobbycar oder Dreirad entwachsen, sollte es zunächst gut Roller fahren lernen. Der Roller ist ein ideales Bewegungsgerät für ein frühes Gleichgewichtstraining bei geringer Unfallgefahr. Das Kind macht die Erfahrung des Rollens und Kippens und erlebt Geschwindigkeit. Wird diese zu groß, springt es einfach ab.
- Ähnlich gute motorische Erfahrungen sammeln Kinder mit Laufrädern, allerdings kann man hier nicht so problemlos abspringen. Das Üben mit Roller und Laufrad kann parallel erfolgen. Laufräder empfehlen wir erst ab einem Alter von zwei bis drei Jahren.
- Erst wenn ein Kind sicher Roller oder Laufrad fahren kann, sollte ein Fahrrad angeschafft werden. Hat ein Kind genügend Gleichgewichtserfahrung mit Roller oder Laufrad gesammelt, lernt es das Fahrradadfahren fast von alleine.
- Verzichten Sie auf Stützräder! Sie führen häufig zu schlimmen Stürzen. Denn sie ermöglichen es dem Kind, mit dem Fahrrad Geschwindigkeiten zu erreichen, in denen es das Fahrzeug nicht beherrscht. Zudem verhindern die Stützräder das nötige Ausbalancieren in den Kurven.
- In Deutschland besitzen mehr als 90 % der Vierjährigen ein Fahrrad, obwohl sich die Entwicklungspsychologen einig sind, dass Kinder dieses Alters nicht in der Lage sind, die mit dem Radfahren verbundenen Anforderungen zu bewältigen. Gleichzeitig treten, lenken, bei hoher Geschwindigkeit schnell reagieren, bremsen, das seitliche Geschehen wahrnehmen und dabei nach vorne schauen – noch im späten Grundschulalter sind Kinder mit dem Fahrrad im Verkehr häufig überfordert. Daher sollten Kindergartenkinder nur auf verkehrsfreien Flächen, die gegenüber dem Straßenverkehr deutlich abgegrenzt sind, Rad fahren.



Unterwegs - mit Skateboard und Inline-Skates

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Quelle: Rike - pixelio.de

Jeden Tag verletzen sich ca. 100 Kinder und Jugendliche beim Skaten (37.000 im Jahr). Die meisten Verletzungen betreffen das Handgelenk, gefolgt von Unterarm- und Ellenbogenverletzungen. Der Großteil der Skaterunfälle passiert auf der Straße – zumeist beim Überqueren der Fahrbahn. Besonders schlimm sind Zusammenstöße mit einem Auto.

- Helm sowie Schonern für Knie, Handgelenke und Ellbogenschützen vor vielen Verletzungen.
- Skater gelten im Straßenverkehr als Fußgänger und müssen deshalb auf dem Gehweg fahren. In der Fußgängerzone ist Skaten gestattet, auf Radwegen hingegen verboten.
- Da Fußwege oft versandet oder zu eng zum Fahren sind, sollten große, weite Flächen zum Üben gesucht werden, z.B. Parkanlagen.
- Reflektierende Kleidung hilft anderen Verkehrsteilnehmern, Skater rechtzeitig zu erkennen.
⋅ Richtig bremsen und richtig stürzen sind Grundlagen des sicheren Skatens. Dafür gibt es extra Skater-Kurse, in denen man das lernen kann.
- Achtung: Viele sehr gute Skater fühlen sich von den Bremsblöcken gestört und montieren diese ab. Zum Üben von Stunts auf Skateranlagen ist das sinnvoll, aber außerhalb dieser Anlagen ist das sehr gefährlich!
- Mit dem Longboard erreicht man schnell hohe Geschwindigkeiten. Fahrer sollten sehr geübt sein und vorausschauend unterwegs sein, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen.



Unterwegs – mit Sicherheit

Bei allen Fahrgeräten sind Material, Stabilität, Verarbeitung und Haltbarkeit Qualitätskriterien. Vorsicht, Kontrolle und Absicherung sind geboten, wenn Sonderangebote und Billigimporte wahrgenommen werden. Internetkäufe können schnell fehllaufen; Fahrgeräte für Kinder sollten auf das Kind, sein Alter, seine körperliche Ausstattung und seine motorische Entwicklung ausgerichtet sein. Eine Beratung im Fachhandel und ein “Ausprobieren” sind unbedingt zu empfehlen!

Kinderfahrräder brauchen besondere Aufmerksamkeit. Alle vorgesehen Sicherheitsfunktionen sollten fehlerfrei laufen und sind regelmäßig zu kontrollieren.
- Licht und Reflektoren und Kabelverbindungen sind intakt.
- Die Bremsen greifen gut und sind leicht zu bedienen
- Die Klingel ist gut hörbar und leichtgängig.
- Die Sattelhöhe ist optimal eingestellt, so dass die Füße den Boden erreichen.
- Dem Kauf eines gebrauchten Kinderrads steht nichts entgegen – wenn das Rad gepflegt und technisch in Ordnung ist. Zu prüfen sind vor allem Lenkerstabilität, Kettenlauf und Bremsfunktion. Risse und Verbiegungen können auf Stürze und damit auf Mängel im Rahmen hinweisen.


Nicht ohne Helm!
Ein qualitativ hochwertiger Helm, der nicht unbedingt teuer sein muss, lässt sich mit Hilfe der jeweils aktuellen Testergebnisse finden. Da nicht jeder Helm auf jeden Kinderkopf passt, sollte man das Kind in jedem Falle zum Kauf mitnehmen.
- Ein moderner Helm lässt sich mit Hilfe eines Stellrädchens am Hinterkopf über mehrere Zentimeter Kopfumfang anpassen (z.B. von 47-52 cm oder von 52-56 cm), so dass er eine Zeitlang mit wächst.
- Er muss so angepasst werden, dass er Stirn, Hinterkopf und Schläfen schützt. Der richtige Sitz auf dem Kinderkopf wird durch die stufenlose Anpassung der Riemen gesichert, so dass das Kind den Helm beispielsweise nicht in den Nacken verschieben kann. Beim Kauf unbedingt testen, ob sich die Riemen ohne großen Zeitaufwand anpassen lassen, wenn beispielsweise eine leichte Kopfbedeckung unter dem Helm untergebracht werden muss.
- Die Ohren müssen ausgespart, aber durch den verdickten Helmrand geschützt sein.
- Der Kinnriemen sollte eine Mindestbreite von 15 mm haben und straff unter dem Kinn sitzen.
- Der Verschluss sollte seitlich geschlossen werden und leicht zu bedienen sein.

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Lis Dammann
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