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 Betreff des Beitrags: Ranzen sind häufig zu schwer!
BeitragVerfasst: 02.09.2008, 22:53 
Expertin
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Registriert: 10.01.2005, 13:53
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Viele Ranzen lasten zu schwer auf Kinderrücken!


Während ganz im Süden der Republik die Ferien gerade erst begonnen haben, sind in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bereits in der ersten August-Hälfte die I-Dötzchen unterwegs. Viele Schüler tragen dabei von Anfang an zu schwere Lasten. Damit Kinder lebenslang eine gute und gesunde Haltung bewahren, sollten Eltern und Lehrer wissen, was für die Rückengesundheit der Kinder wichtig ist. Viele BVPG-Mitglieder bieten Informationen und Arbeitshilfen. Gemeinsam arbeiten sie an Empfehlungen, die die kleinenü Rücken möglichst entlasten sollen.

Jedes Jahr zum Schulbeginn machen zahlreiche Gesundheitsorganisationen darauf aufmerksam: Viele Kinder und Jugendliche tragen zu schwere Ranzen! „Zu schwer“ bemessen sie dabei meist nach der Faustformel: „mehr als 10 % des Körpergewichts“. Wiegt der Erstklässler also 23 Kilo, sollte der Ranzen nach dieser Formel nicht mehr als 2,3 Kilo wiegen. Das ist nicht leicht zu realisieren, liegt doch das Leergewicht der meisten Ranzen schon bei rund 1200 g. Mit Vesperdose, Federmäppchen und Trinkflasche ist die Grenze also schon fast erreicht, bevor ein einziges Buch oder Heft im Ranzen ist. Der Kinderalltag sieht häufig ganz anders aus als die Idealvorstellung der Gesundheitsakteure: Noch immer schleppen viele Kinder den Großteil ihrer Arbeitsmaterialien zwischen Zu Hause und Schule hin und her. Sich selbst passend zum Stundenplan so zu organisieren, dass nur das herumgetragen wird, was wirklich gebraucht wird, will ja auch erst einmal gelernt sein. Das können Grundschüler nicht alleine, hier müssen Eltern und Lehrer zusammenwirken.


Gute Gründe gegen die Schlepperei auf dem Schulweg

Bereits bei der Schuleingangsuntersuchung werden bei vielen Kindern bereits Haltungsschwächen und teilweise sogar Haltungsschäden diagnostiziert. Rückenschmerzen nehmen vielen Studien zufolge im Laufe des Schulalters stark zu – von unter 10 % im Grundschulalter bis zu 50 % bei 15- und 16-Jährigen. Insbesondere in der Pubertät kommt es zu einer Häufung von Rückenschmerzen. Als Ursachen von Muskel-Skelett-Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen werden neben mangelnder Bewegung auch Fehl- und Überbelastungen durch zu schwere und vor allem auch falsch getragene Ranzen diskutiert. Tragen Kinder mehr als 15 % des eigenen Körpergewichts, wurden in Studien Veränderungen von Haltung und Bewegung beobachtet. Auch wenn ein eindeutiger ursächlicher Zusammenhang bislang wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte, gehen die Experten davon aus, dass solche Fehlbelastungen zu Verkrümmungen der Wirbelsäule, zu Gelenkschädigungen im Hüft-, Knie- und Sprunggelenk sowie zu Verformungen der Füße führen können. In intensiven Wachstumsphasen ist der kindliche Bewegungsapparat besonders empfindlich gegenüber (Fehl-)Belastung.

Hinzu kommt, dass schwere Ranzen auch aus Sicht der Unfallprävention problematisch sind. Sie schränken die Sicherheit der Kleinen im Straßenverkehr weiter ein, indem sie die Bewegungs- und Reaktionsfähigkeit der Kinder herabsetzen, den Körperschwerpunkt verändern und bei der Konzentration auf den Verkehr stören. Viele Gründe also für Elternhaus und Schule, die Plackerei so gering wie möglich zu halten und die idealtypische „10 %-Formel“ anzustreben.


Das können Eltern tun:

- Bereits beim Kauf des Ranzens sollten sie die Basis für eine „leichte Zukunft“ schaffen: Der Ranzen sollte weniger als 1200 g wiegen, eine gepolsterte Rückwand und mindestens 4 cm breite längenverstellbare Gurte aufweisen und richtig sitzen. Auf dem unten verlinkten Falblatt "Schulranzen" finden Sie eine Checkliste, die sie zum Ranzenkauf mitnehmen können!

- Hat die Schule begonnen, sollten Eltern und Kinder abends gemeinsam für den nächsten Tag packen. Was wird wirklich gebraucht?

- Trägt das Kind dennoch deutlich mehr als 10 % seines Eigengewichtes, sprechen Sie mit Lehrern und Elternvertretern, wie der Schulablauf besser organisiert werden kann. Haben die Kinder in der Klasse ein Fach, in dem sie Sachen deponieren können?
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- Achten Sie darauf, dass die Tragegurte immer passend und gleichmäßig eingestellt sind, damit der Ranzen optimal sitzt. Trägt das Kind den Ranzen auch auf dem Rücken und nicht nur über einer Schulter?

- Sorgen Sie für ausreichende Bewegung und sportliche Aktivitäten bei ihren Kindern!


Das können Lehrerinnen und Lehrer tun:

- Das A und O sind ausreichende Ablagemöglichkeiten in der Schule. So können die Kinder die Dinge, die sie nicht für die Hausaufgaben brauchen, in der Schule lassen.

- Das Umpacken der Tasche kann am Ende des Schultages in den Unterricht eingeplant werden. So werden die Kinder sensibel für das Thema und lernen, sich zu organisieren.

- Detaillierte Wochenpläne, aus denen Eltern ersehen können, was wann gebraucht wird, erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern.

- Neben dem regelmäßigen Sportunterricht sind häufige Bewegungspausen wichtig, die den Muskelaufbau und die Stärkung der Wirbelsäule spielerisch fördern. Kleine rückenstärkende Übungen machen den Kindern Spaß, werden als wohltuend und entspannend empfunden und fördern die Konzentration.


Quelle: www.bvpraevention.de

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Lis Dammann
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