ÖKO-TEST stellt die Ergebnisse eines Test von Babyschlafsäcken vor.
ÖKO-TEST kaufte 20 Babyschlafsäcke in verschiedenen Größen ein, der Jahreszeit entsprechend in der Mehrzahl Sommerschlafsäcke, aber auch zwei Ganzjahressäcke mit heraustrennbarem Innenfutter oder Innensack. Die Sommerschlafsäcke bestehen in der Regel aus einer oder zwei Stofflagen ohne Füllung. Wir ließen das Material auf Schadstoffe untersuchen und prüfen, inwieweit die Schlafsäcke möglicherweise Sicherheitsmängel aufweisen.
Das Testergebnis
Die meisten Babyschlafsäcke sind nicht oder nur wenig mit Schadstoffen belastet. Mit der Sicherheit und Funktionalität waren wir aber nicht immer zufrieden. Nur fünf Produkte können wir ohne Einschränkung empfehlen, darunter auch preisgünstige Modelle. Ein einziger Babyschlafsack fällt wegen der Schadstoffbelastung mit "ungenügend" durch.
Der Dimo My Little Bear Sommerschlafsack "Hello my Little Dog!" enthält ein als krebserzeugend eingestuftes aromatisches Amin, das in der EU zum Färben von Textilien verboten ist. Allerdings liegt der Gehalt noch unterhalb der gesetzlichen Toleranzgrenze.
Aus dem Schlafsack mit Applikation Lilly von Zöllner löst sich giftiges Antimon. Der Stoff wird als Katalysator bei der Polyesterproduktion eingesetzt und stammt deshalb wahrscheinlich aus der Füllung des Schlafsacks. Außerdem enthält er - wie zwei weitere Produkte - umstrittene halogenorganische Verbindungen.
Leider stecken in mehr als zwei Drittel der Babyschlafsäcke optische Aufheller, die ein strahlendes Weiß erzeugen sollen. Völlig unnötig. Diese Substanzen belasten nicht nur die Umwelt, sondern können mit dem Schweiß auf die Haut gelangen und allergische Reaktionen auslösen.
Babyschlafsäcke sind nur sicher, wenn die Babys nicht mit dem Kopf durch den Halsausschnitt nach unten rutschen können. Bei den Schlafsäcken von Lotties Naturtextilien, Jako-O und BabyOne ist der Halsausschnitt größer als der Kopfumfang so mancher Kinder, für die er in der Länge passt. Hier sollte jedes Risiko verhindert werden, auch bei Größen, die für zwei- bis dreijährige Kleinkinder geeignet sind.
Der Kik Babyschlafsack Turtles hält das Baby nicht rundum warm, weil er seitlich mit kurzen Bändern verschlossen wird und daneben ein großes, offenes Loch klafft. Ein solches Produkt kann die Bettdecke nicht ersetzen. Dagegen stellt der Dimo My Little Bear Sommerschlafsack mit 31 Zentimeter langen seitlichen Zierbändern ein unnötiges Sicherheitsrisiko für die Babys dar.
Ungünstig sind Schlafsäcke mit Reißverschlüssen von unten nach oben ohne schützende Abdeckung, wie sie mehrfach vorkommen. Da kann die Babyhaut am Hals eingequetscht werden. Praktisch sind dagegen Modelle mit seitlichem und unten umlaufendem Reißverschluss. Da kann der Sack geöffnet und die Oberseite zur Seite geklappt werden. So kommen Mutter und Vater bequem ran, zum Beispiel zum Wickeln.
So reagierten die Hersteller
Anbieter Dimo-Tex teilte uns mit, dass er seine Kunden angewiesen hätte, sämtliche noch nicht verkauften Schlafsäcke zurückzuschicken. Wegen des kalten Wetters hätte es nur einen beschränkten Abverkauf gegeben. Bis zu einer Klärung sei zudem die aktuelle Produktion des Schlafsacks gestoppt worden. In Zukunft wolle der Anbieter unangekündigte Produktkontrollen bei seinen Lieferanten durchführen und insbesondere Wäscheartikel weitreichend prüfen lassen, bevor neue Chargen in Verkehr gebracht werden.
Quelle:
http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi? ... 6938:7808/
Auch nachzulesen im Heft ÖKO-TEST Mai 2008