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 Betreff des Beitrags: Mehr Unfälle im heißen Sommer!
BeitragVerfasst: 10.08.2006, 11:53 
Expertin
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Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. zieht ein erstes Fazit aus den vielen, im Juli bei ihr eingegangenen Unfallmeldungen. Durch die extreme Hitze kam es zu vermehrten Unfällen – so berichteten uns Eltern, Ärzte und Schwimmmeister.


Fensterstürze:
Wegen der Temperaturen stehen in vielen Wohnungen die Fenster weit offen – auch in den höheren Stockwerken. Gefährlich für Kleinkinder: durch ihre kindlichen Neugierde und Entdeckungsdrang erklettern sie Möbelstücke, bauen sich Leitern und steigen dann auf Fensterbrüstungen und stürzen in die Tiefe. Kinderchirurgen berichten über eine auffällige Häufung von Fensterstürzen mit schwerwiegenden Folgeverletzungen in diesem Sommer.

Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass sich Kinder bei weit geöffneten Fenstern nicht im Raum aufhalten oder unbeobachtet ins Zimmer gelangen können. Achtung: Kinder erklettern auch große Höhen: Sogar herausgezogene Schubladen, Regale oder Gardinen können Kletterhilfen sein! Verschließbare Griffe oder Sicherheitsriegel bieten bei geschlossenen oder gekippten Fenstern und bei Balkontüren einen guten Unfallschutz.


Unfallort Spielplatz:
Paulinchen, die Elterninitiative brandverletzte Kinder, informiert uns über ein Kind, das sich auf einer überhitzten Metallrutsche schwerste Verbrennungen zugezogen hat. Durch die pralle Sonne können Metallteile von Spielgeräten, z.B. Rutschflächen, Kletterstangen so heiß werden, dass sich Kinder daran verbrennen können. Besonders gefährlich ist es, wenn die Kinder die betroffenen Körperteile nicht sofort wegziehen können – so beim Rutschen.

Vorsicht ist geboten: Bei Hitze sollten Eltern beim Spielplatzbesuch unbedingt an diese Gefahr denken und aufgeheizte Spielgeräte meiden!


Badeunfälle:
Das heiße Wetter führte auch zu einem deutlichen Anstieg der Zahl tödlicher Badeunfälle. Wie die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) meldete, ertranken von Januar bis Ende Juni bereits 250 Menschen - im Vorjahreszeitraum waren es 175. Allein an einem Juliwochenende ertranken im Rheinland laut Presseberichten drei, in Berlin zwei weitere Kinder in Badeseen. Diese Todesfälle haben die Diskussion um die hohe Zahl von Schulkindern, die nicht schwimmen können, um fehlenden oder unqualifizierten Schwimmunterricht in der Schule neu entfacht.... Auch die Zahl der Badeunfälle mit Verletzungen der Halswirbelsäule hat nach Angaben von Unfallchirurgen dramatisch zugenommen. Die Verletzungsfolgen: Querschnittslähmungen und schwere Behinderungen.

Aufklärung tut immer noch Not: Kleine Kinder am und im Wasser nie unbeobachtet lassen! Machen Sie Ihr Kind möglichst früh mit dem Wasser vertraut: Kinder können bereits ab 4 Jahren Schwimmen lernen. Aber auch Kinder, die schon ein Schwimmabzeichen haben und als sichere Schwimmer gelten, sollen nicht ohne Aufsicht im Badesee schwimmen. Niemals in Gewässern schwimmen, in denen Baden verboten ist. Ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Nie in unbekannte, trübe oder flache Gewässer springen, erst recht keine Kopfsprünge!


FAZIT:
Die Hitzeperiode im Juli hat schwere Kinderunfälle begünstigt. Seien Sie besonders vorsichtig und aufmerksam – gerade in der heißen Jahreszeit, denn viele Kinderunfälle sind vermeidbar!

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Lis Dammann
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