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Goldregenblüten gegessen
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Seite 1 von 1

Autor:  Haase [ 20.06.2006, 18:08 ]
Betreff des Beitrags:  Goldregenblüten gegessen

Originalpressebericht aus Göttingen:
POL-GOE: (479/2006) Verzehr giftiger Blüten

20.06.2006 - 15:43 Uhr, Polizeidirektion Göttingen [Pressemappe]
Göttingen (ots) - Göttingen / Lemshausen, Hannah-Vogt-Straße / Am
Anger
Dienstag, 20. Juni 2006, 13:33 Uhr

GÖTTINGEN (ma) - Drei Schülerinnen einer Göttinger - Schule
im Alter von 9 Jahren sind am Dienstagmittag, nach dem Verzehr von
Goldregenblüten, in ein Göttinger Krankenhaus eingeliefert worden.

Eine Lehrerin der Schule hatte ein Kind beim Verzehren der gelben
Blütentrauben des Goldregenstrauchs beobachtet und den Rettungsdienst
verständigt. Nach deren Eintreffen stellte sich heraus, dass zwei
weitere Schülerinnen von den Blüten gegessen haben sollen. Eines der
Mädchen wurde noch auf dem Schulgelände angetroffen und vom
Rettungsdienst versorgt, das andere Kind befand sich mit dem Bus
bereits auf dem Weg nach Lehmshausen. Dort wurde es beim Eintreffen
von einer Funkstreifenwagenbesatzung erwartet und direkt einer
Göttinger Klinik zur vorsorglichen Untersuchung zugeführt. Akute
Vergiftungsanzeichen konnten glücklicherweise nicht festgestellt
werden. Der Verzehr von Goldregenblüten kann zu Erbrechen und in
besonders schlimmen Fällen zu Blutdruckabfall und Atemlähmung führen.
Die Polizei bittet alle Eltern ihre Kinder auf die Risiken
hinzuweisen.


ots Originaltext: Polizeidirektion Göttingen
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=7452

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Autor:  minimiez [ 22.06.2006, 22:16 ]
Betreff des Beitrags: 

Vergiftungsgefahr: Kinder vor Goldregenstrauch warnen

München (dpa) - Eltern sollten ihre Kinder unbedingt vor den Gefahren des giftigen Goldregenstrauches warnen. Weil die Früchte der Pflanze aussehen wie Erbsenschoten, komme es immer wieder vor, dass Kinder sie pflücken und essen, berichtet die in München erscheinende Zeitung "Ärztliche Praxis". Vor allem die Samen des in Gärten oder Parks vorkommenden Gewächses enthielten Giftstoffe. Diese könnten Magenbeschwerden, Übelkeit, Herz-Kreislauf-Störungen, Krampfanfälle und Halluzinationen hervorrufen. Auch die anderen Teile des Goldregenstrauchs sind nach Angaben der Zeitung giftig. (ee)

LG mini

Autor:  minimiez [ 22.06.2006, 22:38 ]
Betreff des Beitrags: 

Hier ein Bild des "Gemeinen Goldregen":
Bild

Wissenswertes:
Der Goldregen gehört zu jenen Giftpflanzen, mit denen sich die Giftinformationszentralen am meisten beschäftigen müssen. Trotz vieler Schreckensnachrichten, die durch die Presse geistern, sind ernsthafte Vergiftungen aber eher die Ausnahme. Die meisten Vergiftungen laufen deshalb so glimpflich ab, weil es nach der Aufnahme von Goldregen in der Regel zum Erbrechen kommt. Frohne und Pfänder berichten allerdings von einem Todesfall (50 jähriger Mann nach Genuß von etwa 25 Goldregenhülsen), weil der behandelnde Arzt ein zentral dämpfendes Medikament verabreichte, das den Brechreiz unterdrückte.

Zur Giftigkeit:
Die Samen des Goldregens enthalten bis zu 2% Cytisin, die Blüten bis zu 1% und die Blätter maximal 0,5%. Starke Raucher, die an Nicotin (vgl. Nicotiana tabacum) gewöhnt sind, sind auch gegen Cytisin weniger empfindlich. Entsprechendes würde auch für den umgekehrten Fall gelten, der in der Praxis aber keine Rolle spielen dürfte, denn wer konsumiert schon regelmäßig Goldregen. Dieses Phänomen der gegenseitigen Gewöhnung, wird als Kreuztoleranz bezeichnet und hängt offensichtlich damit zusammen, daß Cytisin und Nicotin mit den selben Stellen im Gehirn (Rezeptoren) wechselwirken.



und das ist der Alpengoldregen, ebenfalls giftig
Bild

Wissenswertes:
Der Alpengoldregen wird auch als Zierpflanze angebaut, besonders aber die Kreuzung mit dem Gemeinen Goldregen (Laburnum anagyroides), die dann als Laburnum × watereri bezeichnet wird.

Zur Giftigkeit:
Der Alpengoldregen enthält, neben dem vom Gemeinen Goldregen bekannten Cytisin, insbesondere in den Blättern auch noch Ammodendrin. Den wesentlichen Beitrag zur Toxizität liefert aber das Cytisin.



LG minimiez

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