Bärlauch: Verwechslungsgefahr mit Herbstzeitlose
Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose (v.l.n.r.) © Vergiftungs-Informations-Zentrale (VIZ) Freiburg Im Frühjahr sind sowohl beim Bärlauch als auch bei der Herbstzeitlose nur die ähnlich aussehenden Blätter zu sehen, so dass man diese leicht verwechseln kann.
Eine Portion aus 60 g Blättern Herbstzeitlose kann 45-120 mg Colchicin enthalten, ein Pflanzengift, das in dieser Dosis selbst bei Erwachsenen tödlich wirken kann. Vor allem in den Monaten April und Mai treten in ganz Europa deshalb immer wieder Vergiftungsfälle auf.
Bärlauch wächst in schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen und Auwäldern. Das „Küchenkraut“ hat einen stark knoblauchartigen Geruch und gestielte Blätter. Die Blätter der Herbstzeitlose sind dagegen geruch- und stiellos. Auch Maiglöckchen haben wie der Bärlauch einen Stiel, ihnen fehlt aber ebenso der knoblauchartige Geruch. Beim Verzehr von Maiglöckchen kommt es zu Durchfällen und Erbrechen sowie gelegentlich zu Herzrhythmusstörungen.
Tödliches „Herbstzeitlosengemüse“
Das Erhitzen der Herbstzeitloseblätter als „Bärlauchgemüse“ führt zu besonders schweren Vergiftungen. Dies ergab eine Auswertung der Vergiftungsunfälle, die beim Giftnotruf München und bei der Vergiftungs-Informationszentrale (VIZ) Freiburg gemeldet wurden. Unklar ist, ob Erhitzen die Freisetzung von Colchicin verstärkt oder ob mehr Blätter verspeist wurden (da diese beim Kochen zusammenfallen). Bis zum Wirkeintritt des Giftes können demnach 2 bis 24 Stunden vergehen – je schwerer die Vergiftung, desto schneller traten erste Symptome auf (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall). Waren die Blätter klein gehackt (z.B. Herbstzeitlose- statt Bärlauchpesto), nahm der Körper in Relation zur Blättermenge ebenso mehr Gift auf.
Quelle:
www.kinderaerzte-im-netz.de