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 Betreff des Beitrags: Auch Kinder können Erste Hilfe leisten
BeitragVerfasst: 09.12.2008, 18:23 
Expertin
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Registriert: 10.01.2005, 13:53
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Eltern sollten Grundbegriffe vermitteln
Ab vier Jahren können Kinder im Notfall Erste Hilfe leisten


Aufgeschlagene Knie, Platzwunden und andere Verletzungen sind bei Kindern keine Seltenheit. Nicht immer sind dann gleich die Eltern, Erzieher oder Lehrer zur Stelle. Im Notfall sollten Kinder einen Erwachsenen zur Hilfe holen. Ist keiner in der Nähe, sollten sie mit der Nummer 112 einen Rettungswagen rufen. In Erste-Hilfe-Kursen speziell für Kinder können sie außerdem lernen, selbst Hilfe zu leisten.


Auf Inline-Skates den Berg hinunterrasen, über die Straße rennen, vom Klettergerüst springen – Kinder sind neugierig, brauchen viel Bewegung und wollen ihre Grenzen austesten. Beim Spielen und Toben auf dem Spielplatz, dem Schulhof, im Straßenverkehr oder zu Hause passieren deshalb häufig Unfälle. Die Folge können harmlose Schürfwunden und Prellungen, aber auch Knochenbrüche, tiefe Schnittwunden, eine Gehirnerschütterung oder sogar Bewusstlosigkeit sein. Gefährlich können auch Vergiftungen, Brandwunden durch heißes Wasser und Hundebisse sein.

Umso wichtiger ist es, dass die Jungen und Mädchen frühzeitig lernen, was sie im Notfall tun können. "Schärfen Sie das Gespür Ihres Kindes für kritische Situationen, indem Sie ihm grundsätzliches Erste-Hilfe-Wissen nahe bringen", empfiehlt Dr. Andreas Kiefer, Unfallchirurg im AOK-Bundesverband. Bereits ab dem Kindergartenalter kann der Nachwuchs lernen, im Notfall angemessen zu handeln.


112 und 110 einprägen

Dazu gehört, dass sich die Kinder die Notrufnummer 112 und die 110 für die Polizei einprägen. Sie sollten auch wissen, dass sie diese Nummern aus öffentlichen Telefonzellen ohne Münzen oder eine Telefonkarte kostenfrei anrufen können. Dabei sollten sie schildern, wo und wie der Unfall passiert ist, wie viele Menschen davon betroffen sind und welche Verletzungen sie davongetragen haben. Anschließend sollten sie nicht gleich au egen, sondern auf Fragen des Rettungsdienstes warten.

Wenn mehrere Kinder am Unfallort sind, ist es nicht sinnvoll, dass alle zusammen loslaufen, um Hilfe zu holen. "Mindestens ein Kind sollte bei dem Verletzten bleiben, ihn beruhigen und ihm Gesellschaft leisten. Wer kann und sich dies zutraut, sollte auch Erste Hilfe leisten", rät Kiefer.

Damit sind lediglich erste Handgriffe gemeint. In der Regel ist anschließend eine ärztliche Behandlung notwendig. Wie sie helfen können, erfahren Heranwachsende in speziellen Erste-Hilfe-Kursen. Organisationen wie zum Beispiel das Deutsche Rote Kreuz, das Jugendrotkreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe und die Hilfsorganisation des Malteserordens bieten solche Kurse bereits für Kinder ab dem Alter von vier Jahren an. Manche Anbieter organisieren auch Kurse oder Informationsveranstaltungen in Kindergärten und Schulen.

Lernen können Kinder beispielsweise, wie sie einen Bewusstlosen in die stabile Seitenlage bringen, damit er nicht an seiner Zunge oder an Erbrochenem erstickt. Vermittelt wird in Erste-Hilfe-Kursen auch, wie die Helfer Platzwunden mit einer Wundau age bedecken und bei tiefen Schnittwunden einen Druckverband anlegen können. Steht jemand nach einem Unfall unter Schock, sollten sie ihn auf den Boden legen und warm einpacken. Außerdem sollten sie seine Beine etwas höher lagern. "Einen Schock können auch Kinder daran erkennen, dass der Betroffene sehr blass ist, friert und trotzdem häufig Schweißperlen auf der Stirn hat", erklärt Arzt Kiefer.


Nicht überfordern

Klagt ein Verletzter nach einem Sturz oder Schlag dagegen über Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit, könnte eine Gehirnerschütterung vorliegen. In einem solchen Fall ist es am besten, wenn der Betroffene ruhig liegen bliebt und der Rettungsdienst gerufen wird. Bei einer Vergiftung können die kleinen oder großen Helfer auch direkt die Giftnotrufzentrale alarmieren. Sie ist unter der Vorwahl der nächsten Großstadt und der Nummer 19240 erreichbar.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass jeder Hundebiss ärztlich behandelt werden muss, um einer Infektion vorzubeugen. "Beim Hilfeleisten sollten sich Kinder nicht überfordern. Am wichtigsten ist, dass sie so schnell wie möglich einen Erwachsenen informieren, einen Arzt rufen oder den Rettungsdienst verständigen", sagt der Unfallchirurg.

Mehr Infos zu Erste-Hilfe-Maßnahmen und Kursen für Kinder gibt es beim Deutschen Roten Kreuz, bei der Johanniter Unfallhilfe und dem Malteser Hilfsdienst.


Quelle: www.volksstimme.de

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Lis Dammann
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