Kitas mit Bisphenol A belastet â Verbraucherschutzministerin Aigner muss Kinder endlich vor gefĂ€hrlichen Chemikalien schĂŒtzen
Berlin: Der Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die gesundheitsschĂ€dliche Chemikalie Bisphenol A in KindertagesstĂ€tten nachgewiesen. Das hormonell wirksame, bisher nur in Babyflaschen verbotene Bisphenol A (BPA), fand sich in 92 der 107 vom BUND untersuchten Staubproben aus Kitas. Im Durchschnitt waren die Kitas mit 4,4 Milligramm BPA pro Kilogramm Staub belastet. Bisphenol A beeintrĂ€chtige bereits in geringsten Mengen das empfindliche Hormonsystem von Kindern. Zudem steige die gesundheitliche GefĂ€hrdung, wenn mehrere hormonelle Schadstoffe auf einmal auftreten. Dies sei in den untersuchten Kitas der Fall. So fand der BUND erst im Mai im Staub derselben Kitas ĂŒberdurchschnittlich hohe Konzentrationen von Weichmachern.
Sarah HĂ€user, BUND-Chemikalienexpertin: "Unsere Analysen zeigen, dass Kinder wahren Giftcocktails ausgesetzt sind. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Doch obwohl Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner schon mehrmals von uns auf diese Gefahren hingewiesen wurde, glĂ€nzt sie bisher durch UntĂ€tigkeit. Damit nimmt sie in Kauf, dass Kinder durch Chemikalien in ihrer Sexualentwicklung gestört werden, VerhaltensĂ€nderungen entwickeln oder im spĂ€teren Leben an Herz- und Kreislauferkrankungen leiden. Es wird dringend Zeit, dass Aigner endlich handelt und Kinder vor diesen Chemikalien schĂŒtzt. Hormonelle Schaftstoffe mĂŒssen in allen Produkten verboten werden, die im Umfeld von Kindern verwendet werden."
BPA werde in zahlreichen Alltagsprodukten wie Konservendosen, Plastikgeschirr oder Kassenbons eingesetzt. Allein in Deutschland wĂŒrden jĂ€hrlich rund 400000 Tonnen der gefĂ€hrlichen Substanz vermarktet. In zahlreichen Studien sei Bisphenol A bereits im Körper von Menschen nachgewiesen worden. Bei Kindern seien dabei zehnfach höhere Werte gemessen worden als bei Erwachsenen. Die hauptsĂ€chliche Belastung fĂŒr Menschen stamme wahrscheinlich aus Lebensmitteln, deren Verpackungen die Chemikalie freisetzen. Woher das in den Kitas nachgewiesene BPA hauptsĂ€chlich stamme, sei aufgrund der Vielzahl der Quellen nicht eindeutig zu klĂ€ren. Der BUND vermutet jedoch als eine wichtige Belastungsquelle Baumaterialien. So sei Bisphenol A oft in Klebstoffen, Fugenmörtel oder Betonschutz enthalten.
Mehr Informationen
unter
www.bund.net/zukunft-ohne-gift und unter
www.bund.net/bisphenol_a
Quelle:
www.bund.net