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 Betreff des Beitrags: "Eltern-Taxi" ist gefährlichster Weg zur Schule
BeitragVerfasst: 06.09.2008, 16:10 
Expertin
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Registriert: 10.01.2005, 13:53
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Schulanfänger und Straßenverkehr: Experten regen zu Fuß gehen oder Bus benutzen an/Strecke rechtzeitig mit den Kindern üben

"Eltern-Taxi" ist gefährlichster Weg zur Schule



Wer in die Schule kommt, muss nicht nur das ABC lernen, sondern auch viele Verkehrsregeln. Schließlich lauern auf dem Weg zur Schule viele Gefahren, die Kinder jedoch oft nicht rechtzeitig erkennen. "Schulanfänger sind aufgrund ihres Entwicklungsstandes den komplexen Situationen des Straßenverkehrs oft nicht gewachsen und schnell überfordert", erklärt Erwin Weiß vom Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit und Verkehrsprävention der Polizeidirektion Tauberbischofsheim. Allein schon wegen ihrer Körpergröße fehle ihnen der nötige Überblick, und sie würden leicht übersehen. Die Hauptverantwortung für einen sicheren Schulweg liege bei den Eltern.

Eltern sollten daher mit ihren Kindern den Schulweg üben: "Wir empfehlen den Eltern, mit den Erstklässlern den Weg mehrmals abzugehen und vor allem das Überqueren von Straßen und Kreuzungen zu trainieren." Geübt werden sollte zu den üblichen Schulzeiten, damit die Kleinen genau die Verkehrsbedingungen kennen, die sie später allein zu meistern haben. Vorarbeit sei hier an den Kindergärten im Kreis geleistet worden, wo in Absprache zwischen der Verkehrsprävention der Polizei und den Erziehern mit den künftigen ABC-Schützen mehrmals ein Schulwegtraining stattfand. Weiß berichtet auch, dass oft genug gerade Er-wachsene ein schlechtes Vorbild seien, weil sie rote Ampeln missachteten.

Wie Weiß erläutert, führen Dunkelheit und schlechte Witterungsbedingungen im Herbst und Winter zu höheren Risiken im Straßenverkehr. Deshalb empfiehlt die Polizei helle Kleidung und Reflektoren an Jacken und Schulranzen, damit die Kinder schon von weitem zu sehen sind. Hilfreich sind auch die "gelben Mützen", die im Main-Tauber-Kreis, gesponsert von den beiden Verkehrswachten sowie der Volksbank Main-Tauber und dem Stadtwerk Tauberfranken, am ersten Schultag an alle neuen Erstklässler ausgegeben werden.

Unfallursache Nummer eins bei Kindern, die zu Fuß zur Schule gehen, ist das Überqueren der Fahrbahn. Deshalb wollen diese Schritte besonders geübt sein, sagt Erwin Weiß: "Vor jedem Betreten der Fahrbahn müssen die Kinder am Bordstein stehen bleiben, nach allen Seiten schauen, zuerst nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links, um schließlich auf kürzestem Weg über die Straße zu gehen. Sofern vorhanden, sollten sie Straßen nur an Ampeln und Fußgängerüberwegen überqueren. An Zebrastreifen nehmen sie am besten Blickkontakt zu den Autofahrern auf, ebenso auf Fahrbahnteilern."

Das Fahrrad ist nach Meinung der Fachleute für Schulanfänger ungeeignet. Erst nach der Fahrradprüfung im vierten Schuljahr können Kinder sich sicher mit dem Rad bewegen. Doch die größte Gefahr für die Kleinen lauert ganz woanders: Die häufigsten Schulwegunfälle mit Todesfolge geschehen Kindern nicht zu Fuß, sondern als Mitfahrer im Auto. Dennoch bringen immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Die Eltern wollen Zeit sparen, ihre Kinder vor schlechtem Wetter und vor dem Verkehr schützen. "Dadurch enthalten sie ihren Kindern aber wichtige Erfahrungen vor: die Auseinandersetzung mit dem Verkehr, die Auswahl eines sicheren Weges zur Schule, die motorische und sinnliche Erfahrung beim Gehen", sagt Weiß. Die Polizei spricht sich also deutlich gegen das regelmäßige "Eltern-Taxi" aus, begrüßt es aber, wenn Erwachsene das Kind in der Anfangszeit zu Fuß auf dem Schulweg begleiten.

Gegen die Fahrt mit dem Auto spreche auch, dass gefährliche Situationen gerade bei kurzen Fahrten auftreten: "Die Kinder werden oft nicht richtig gesichert, sie steigen auf der Fahrbahnseite aus, und die Fahrzeuge parken auf nicht zulässigen Flächen", berichtet der Fachmann aus Erfahrung.

Knapp 60 Prozent der bei Verkehrsunfällen getöteten Kinder unter sechs Jahren sind im vergangenen Jahr als Mitfahrer in einem Auto verunglückt. "Es ist also nicht sicherer, die Erstklässler mit dem Auto zur Schule zu bringen", sagt Weiß. Wenn nur eine Autofahrt möglich ist, sollten auf jeden Fall alle Kinder an Bord - auch auf Kurzstrecken - mit einem geeigneten Rückhaltesystem gesichert sein oder von einem Kindersitz geschützt werden. Bis die Kinder zwölf Jahre alt sind beziehungsweise 1,50 Meter groß, ist das ohnehin gesetzlich vorgeschrieben.

Wird der Weg mit dem Schulbus absolviert, dann sollten Eltern auch dies mit ihren Sprösslingen üben. Das gilt für den Hin- und Rückweg zur Haltestelle und ebenso für das Ein- und Aussteigen. Die Kinder sollte immer erst an den Bus herantreten, wenn er steht und sich die Tür geöffnet hat. Nach dem Aussteigen sollten sie warten, bis der Bus weggefahren ist, und erst dann die Fahrbahn überqueren - wenn möglich, am nächsten Fußgängerüberweg oder an einer Ampel. Wichtig ist zudem, dass das Kind rechtzeitig an der Haltestelle ankommt, damit es nicht unter Zeitdruck steht.

In enger Zusammenarbeit zwischen der Verkehrsgesellschaft Main-Tauber, den beiden Verkehrswachten im Main-Tauber Kreis und der Polizeidirektion Tauberbischofsheim entstand der "Busfahrtag" für die Besucher von Grund-, Haupt- und weiterführenden Schulen. In Rollenspielen und in der Praxis üben, lernen und besprechen die Schüler das richtige Verhalten sowohl an der Haltestelle als auch im Bus. Viele Schulen im Kreis haben diese beliebten "Busfahrtage" bereits abgehalten, und auch im neuen Schuljahr sind einige Veranstaltungen bereits fest geplant.

Breites Engagement zeigen hierbei die Kindertagesstätten im Main-Tauber-Kreis, die sich der Initiative "Wir können das!" angeschlossen und eine eigene Initiative gegen Kinderunfälle gestartet haben.

Quelle: www.fnweb.de

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Lis Dammann
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Zuletzt geändert von Lis Dammann, BAG am 25.09.2008, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Zur Schule gefahren werden
BeitragVerfasst: 25.09.2008, 10:24 
Mitmischer/in
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Registriert: 18.07.2007, 14:22
Beiträge: 13
Das habe ich mit Interesse gelesen. Sollten das nicht alle Eltern behrzigen. Sie meinen immer noch, sie würden ihren Kindern etwas gutes tun mit dem Hinfahren zur Schule.


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