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 Betreff des Beitrags: Fahrradhelm
BeitragVerfasst: 24.04.2007, 13:52 
Familienoberhaupt
Familienoberhaupt

Registriert: 13.05.2006, 14:55
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Hallo,

meine Kinder sind den ganzen Nachmittag mit verschiedenartigen Fahrzeugen, Fahrrädern, Rollern u.ä. in unserer verkehrsberuhigten aber zum Teil mit starken Steigungen versehenen Straße unterwegs.
Sie sind sehr sicher mit ihren Fahrzeugen und immer mit Fahrradhelm versehen.
Da sie sicher und zuverlässig sind, sind sie herbei ohne Ausicht, wenn sie Probleme, Durst, Hunger oder sonstige Bedürfnisse haben klingeln sie...

Zwischendrin parken sie die Fahrzeuge am Straßenrand und gehen mal in den einen, mal in dem anderen Garten spielen. Sie steigen dabei auf Klettergerüste, private Rutschen oder Schaukeln.

Da sie Schwierigkeiten haben, den Helm jedes Mal selbstständig an und auszuziehen bewegen sie sich also täglich mehrere Stunden ununterbrochen mit Helm.

Mal ganz abgesehen davon, dass sie darunter stark schwitzen, wie groß ist die Gefahr die vom Helm selbst ausgeht, wenn das Kind damit anderen Freizeitbeschäftigungen nachgeht???

Da ich froh darüber bin, wie frei sich unsere Kinder hier bewegen können (dafür sind wir auch extra aufs Land gezogen), möchte ich ihre Freiheiten nicht unnötig einschränken (bloß um ihnen ständig den Helm an oder auszuziehen).

Mechthild


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 Betreff des Beitrags: Re: Fahrradhelm
BeitragVerfasst: 24.04.2007, 15:11 
Elternexperte/in
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Registriert: 27.02.2006, 10:50
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Mechthild hat geschrieben:
Hallo,


Mal ganz abgesehen davon, dass sie darunter stark schwitzen, wie groß ist die Gefahr die vom Helm selbst ausgeht, wenn das Kind damit anderen Freizeitbeschäftigungen nachgeht???

Da ich froh darüber bin, wie frei sich unsere Kinder hier bewegen können (dafür sind wir auch extra aufs Land gezogen), möchte ich ihre Freiheiten nicht unnötig einschränken (bloß um ihnen ständig den Helm an oder auszuziehen).

Mechthild


Hallo Mechthild,

ich denke, man muss die Kinder dazu bringen, sich der Situation anzupassen. Beim Klettern gibt es ja mit Helm die Strangulationsgefahr...

Ich glaube, Ellen weiss die richtige Antwort, die meiner Mail bestimmt gleich folgt;-)

Gruss,
Uwe


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BeitragVerfasst: 24.04.2007, 17:27 
Elternexperte/in
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Bevor ich da was schreibe, muss ich erst mal fragen, wie alt deien Kinder denn sind...?
Es hat mehrere tödliche und fast-tödliche Strangulationsunfälle mit Fahrradhelmen gegeben an Klettergerüsten. Die Kinder waren unbeaufsichtigt mit Rädern in der weiteren Nachbarschaft und Umgebung unterwegs, ein Kind war 4 Jahre, erinnere ich mich.

Die Strangulationsgefahr besteht aber auch nicht überall. Bestehen kann sie m. E. da, wo es gitterförmige Seil- oder Metallkletteröffnungen gibt ( der Kopf würde durchpassen, während der Helm hängenbleibt..) In einem Fall strangulierte sich ein Kind zwischen dem Masten eines Seilzirkusses und der rundherum angebrachten Standplatte ( bei Kassel )
http://209.85.129.104/search?q=cache:CP ... cd=2&gl=de
und

http://209.85.129.104/search?q=cache:es ... d=17&gl=de
und aus Radio Siegen:
Gefährliche Fahrradhelme. Beim Spielen auf einem Spielplatz in Birlenbach stürzt ein 6-jähriger
vom Klettergerüst und bleibt dabei unglücklich mit seinem Fahrradhelm hängen. Er stranguliert
sich und muss wiederbelebt werden


Ellen

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Ellen Haase


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BeitragVerfasst: 26.04.2007, 08:24 
Familienoberhaupt
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Hallo,

die Kinder sind, 8,6, und fast 5 Jahre alt.

Die Große hat keine Probleme mehr, den Helm an- und auszuziehen, bei den beiden Kleinen ist dieses jedoch nicht so einfach, ich habe jedenfalls noch kein Helmmodell im Hause gehabt, welches Kinder in diesem Alter allein ausbekamen, geschweige denn anziehen konnten, ohne sich Haut enzuquetschen, also lassen sie den Helm lieber auf.

Seilklettergerüste gibt es hier keine, wir haben ein Quadro-Gerüst, die Nachbarn eher die üblichen Rutschschaukelkombinationen (und da denke ich sogar manchmal dass es gut sein kann, wenn die Kinder einen Helm tragen, um den Kopf zu schützen wenn sie sich gegenseitig da herunter schubsen, was auch schon mal passiert ist).

Wegen des leicht gebirgigen Geländes mussten unsere Kinder schon zum Bobbycar-Fahren mit zwei Jahren einen Helm tragen, hierbei haben sich schon einige Kinder "überschlagen" - weil es natürlich besonders viel Spaß macht, die steilen Kurvenhänge herunterzusausen (letztere sind Gehwege, also kein Autoverkehr zu befürchten).

Da ich beruflich viele Kopfverletzungen gesehen habe, ist mir persönlich das Helmtragen besonders wichtig - ich habe auch ein Problem damit, dass der Kindergarten auf Helme beim Laufradeln verzichtet, weil er vor Helmverletzungen beim Klettern Angst hat.

Nun - da sind scheinbar zwei Strangulationen dokumentiert, das erscheint mir angesichts der viel, viel häufigeren Kopfverletzungen ein viel geringeres Risiko, oder?

Mechthild


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BeitragVerfasst: 26.04.2007, 08:31 
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Das sehe ich auch so, zumal du dir ja die Spielplatzgegebenheiten entsprechend angesehen hast.
Ellen

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Ellen Haase


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BeitragVerfasst: 01.05.2007, 12:04 
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Die Mutter des in Kaufungen mit einem Fahrradhelm tödlich strangulierten Kindes hat eine Stiftung gegründet, die sich um Kindersicherheit kümmern will: die Marvin-Clobes-Stiftung. Die Seite dazu ist im Aufbau, eien Gedenksteite für den Jungen gibt es schon:

http://209.85.129.104/search?q=cache:nP ... cd=2&gl=de

Ellen

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Ellen Haase


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BeitragVerfasst: 03.05.2007, 05:44 
Familienoberhaupt
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Warum gibt es nicht für kleinere Kinder Helme mit Sicherheitsverschlüssen, die sich unter großem Zug allen öffnen, oder mit Sollbruchstellen in den Gurten, so wie es das bei einigen Anorakkordeln mittlerweile auch gibt?

Mechthild


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BeitragVerfasst: 03.05.2007, 17:20 
Elternexperte/in
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Diese Frage wird immer wieder diskutiert. Experten in Deutschland wie Egon Busch aus Gütersloh als Mitglied der europ. Din-Normierungs-Kommission für Fahrradhelem sind allerdings der Meinung, dass Fahrradhelme sich nicht öffnen sollten. Sonst bestünde z. B. bei einer Pkw-Kollision die Gefahr, dass der Verschluss bei dem Pkw-Anschlag abreißt und dann bei dem noch folgenden Aufprall auf der Straße gar nicht mehr auf dem Kopf sitzt. Und das kann nicht gewollt sein. In meiner Unfallhelmesammlung habe ich Exponate selbst aus 40-Tonner-Kollisionen. Dabei riss nur ein Gurtschloss völlig auseinander ( und der Helm wurde völlig zerbröselt..)Das Kind hat fast als einziges eine Reha-Klinik für seine Genesung gebraucht. In allen anderen über 80 Unfällen, deren Helme ich gesehen und gesammelt habe, haben die Gurtschlösser gehalten.
Ellen

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Ellen Haase


Zuletzt geändert von Haase am 30.03.2010, 14:05, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 03.05.2007, 23:01 
Newbie
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Registriert: 03.05.2007, 22:30
Beiträge: 1
Zitat:
Warum gibt es nicht für kleinere Kinder Helme mit Sicherheitsverschlüssen, die sich unter großem Zug allen öffnen, oder mit Sollbruchstellen in den Gurten, so wie es das bei einigen Anorakkordeln mittlerweile auch gibt?

sehr guter punkt! ich persönlich halte (vor allem kinder-) fahrradhelme für eine absolute katastrophe bezüglich anzieh-komfort (irgendein riemen ist immer verdreht), bezüglich sicherem engen sitz (die schnallen halten die riemen nicht fest) und, siehe oben, bezüglich gefahr in normalen spielsituationen. das selektive öffnen des verschlusses wäre technisch kein problem (siehe sicherheitsgurt oder airbag, die auch nur in bestimmten situationen ansprechen). das ließe sich technisch lösen, nicht über die auslösekraft, sondern die zeit.

leider besteht aber bei den herstellern kein bedarf daran! es gibt eine "jeder-helm-hilft-allen-immer" stimmung. kein helm => schlechtes gewissen. bunte (kinder-)helme verkaufen sich auch ohne lösungen zu den genannten problen.

was bringt der helm, wenn er beim spielen genausosoviel gefährdet, wie er beim radeln hilft?

wer weiß, wie häufig kinder zwischen spielen und radeln wechseln, kann kaum darauf hoffen, dass das kind der jeweiligen spielsituation angepasst mit oder ohne helm ist.

sorry, hier muss was geschehen, im interesse unserer kinder!

matias (enttäuschter käufer von bislang 8 schlechten helmen unterschiedlicher fabrikate)


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 Betreff des Beitrags: Marvin Clobes Stiftung
BeitragVerfasst: 12.07.2007, 14:54 
Expertin
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Registriert: 08.11.2005, 09:30
Beiträge: 306
Die Marvin Clobes Stiftung wurde im März 2007 von Katja Clobes ins Leben gerufen. Trauriger Anlass war der tödliche Unfall ihres Sohnes Marvin, der sich beim Spielen auf einem Klettergerüst mit dem Fahrradhelm strangulierte.

Die Stiftung möchte die Öffentlichkeit zu mehr Aufmerksamkeit anregen und Erwachsene für die Gefahren, die auf Kinder einwirken können, sensibilisieren.

Weiter Infos finden Sie unter:
www.marvin-clobes-stiftung.de

_________________
Nicola Quade
Elternforum
Bundesarbeitsgemeinschaft
Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Heilsbachstraße 13
53123 Bonn
Tel. 0228/688 34-30
Fax 0228/688 34-88
elternservice@kindersicherheit.de
www.kindersicherheit.de


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 17.08.2007, 22:11 
Newbie
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Registriert: 12.08.2006, 11:12
Beiträge: 7
Ich denke es ist auch wichtig die Kinder für dieses Thema zu sensibilisieren. zumindest der große sollte das ja schon verstehen!


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 09.09.2007, 14:55 
Mitmischer/in
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Registriert: 25.03.2007, 02:29
Beiträge: 12
Wenn der Helm massive merkbare Nachteile (Schwitzen!) hat, sollte man halt keinen tragen. Eine Schutzwirkung von Helmen ist bestenfalls unbewiesen, schlimmstenfalls können die Dinger sogar schädlich sein.

Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradhelm

Viel wichtiger ist sicherheitsförderndes Verhalten beim Radfahren, zB ausreichende Sicherheitsabstände, Bremsbereitschaft in kritischen Situationen wie zB auf Kreuzungen, Radwegen, etc., nicht illegal auf Gehwegen fahren, Licht am Rad, etc.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 28.09.2007, 02:08 
Mitmischer/in
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Registriert: 25.03.2007, 02:29
Beiträge: 12
Oma05 hat geschrieben:
Ich denke es ist auch wichtig die Kinder für dieses Thema zu sensibilisieren. zumindest der große sollte das ja schon verstehen!


Das Thema verstehen ja nicht mal viele Erwachsene, wie man hier zur Genüge beobachten kann.


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 Betreff des Beitrags: tödlicher Strangulationsunfall in Augsburg
BeitragVerfasst: 30.03.2010, 13:49 
Elternexperte/in
Elternexperte/in

Registriert: 31.01.2006, 19:26
Beiträge: 611
Wohnort: Bielefeld
http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4288.html
Auf einem Spielplatz in Augsburg hat sich ein Kind tödlich stranguliert. Die Maschen solcher Kletternetze sind nicht auf Helmgröße konstruiert. Deshalb gibt es Warnschilder auf vielen Spielplätzen, die Helme abzulegen.

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Ellen Haase


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