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Unfall: 4-Jähriger ertrinkt im Freizeitbad
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Autor:  Lis Dammann, BAG [ 06.07.2016, 10:25 ]
Betreff des Beitrags:  Unfall: 4-Jähriger ertrinkt im Freizeitbad

Es kommt immer wieder vor, dass kleinere Kinder in Bädern ertrinken. Die Eltern sind in der Nähe, sind aber zwischendurch auch abgelenkt (z.B. durch Smartphones) und scheinen sich oft auch auf die Bademeister zu verlassen.
Nach dem Tod eines 4-Jährigen im Freizeitbad „Midsommerland“ appelliert Bäderland-Sprecher Michael Dietel an die Eltern: Nur lückenlose Aufsicht der Eltern hilft!



Es kann gefährlich werden, wenn Eltern ihre Kinder aus den Augen verlieren. In den Fällen in Harburg und St. Pauli hatten die Mütter die Halle schon verlassen. Sie waren im Dusch- oder Umkleidebereich. Die Kinder sind ihnen ausgebüxt. Beide hatten keine Schwimmhilfen um. Unser Mitgefühl gilt den Familien.

Manche Eltern denken: Es sind ja noch viele andere Leute da, die merken würden, wenn etwas passiert. Doch das ist ein Trugschluss. Wenn Kinder ins Wasser fallen, dann gehen sie in der Regel unter wie ein Stein. Da ist kein Strampeln an der Oberfläche und die Kinder tauchen auch nicht wieder auf. Es geht ganz schnell.



Quelle: http://www.mopo.de - 05.07.2016

Autor:  Gast [ 10.07.2016, 13:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unfall: 4-Jähriger ertrinkt im Freizeitbad

Lis Dammann, BAG hat geschrieben:
Wenn Kinder ins Wasser fallen, dann gehen sie in der Regel unter wie ein Stein. Da ist kein Strampeln an der Oberfläche und die Kinder tauchen auch nicht wieder auf. Es geht ganz schnell.


Gibt es da ein Video zu?
Man kann sich das nur schwer vorstellen. Früher konnte ich es auch nicht glauben, dachte eher an Übertreibungen, bis ich es selbst erlebt hatte.
Das eigene Kind, das mit Schwimmflügeln so fit im Wasser ist, geht ohne Flügel ins Wasser, stößt sich ab und geht einfach so unter und bleibt dort unten liegen. Keine Panik, kein strampeln, das Kind lag einfach ruhig am Grund.

Autor:  Dr. Kessel [ 10.07.2016, 19:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unfall: 4-Jähriger ertrinkt im Freizeitbad

"---mit Schwimmflügeln so fit im Wasser---" ? Wie geht das?
Schwimmflügel behindern die besonders wichtige Armbewegung und haben relativ viel Auftrieb an einer aus schwimmtechnischer Sicht völlig unsinnigen Stelle (Oberarme).
Kinder, die über längere Zeit immer wieder mit Schwimmflügeln im Wasser waren, haben sich an diesen Auftrieb gewöhnt und sind besonders hilflos ohne Schwimmhilfe.

Autor:  Sammy [ 11.07.2016, 13:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unfall: 4-Jähriger ertrinkt im Freizeitbad

Stimme ich dir zu: Schlimmflügel lassen kinder aufrecht im Wasser stehen. Besser istzB ein Schwimmgürtel, der sie quasi in Schwimmposition auf das Wasser legt. So gesehen auch in Schwimmgruppen oder Kursen.

Autor:  Gast [ 12.07.2016, 14:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unfall: 4-Jähriger ertrinkt im Freizeitbad

mein Kind war gerade mal 2, weit weg vom Schwimmen-lernen. Keine vernünftige Schwimmlage, keine vernünftigen Schwimmbewegungen, einfach nur durchs Wasser paddeln und Spaß haben.

Mit dem Gürtel waren wir später übrigens auch nicht zurecht gekommen, bei uns waren Schwimmkissen (Schloris) die ideale Lösung.

Ich kann nicht beurteilen, ob ein Kind hilfloser ist, wenn es vorher Schwimmflügel getragen hatte. Gibt es da Untersuchungen zu?

Autor:  Dr. Kessel [ 12.07.2016, 15:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unfall: 4-Jähriger ertrinkt im Freizeitbad

Für den Badespass und die Sicherheit ist das wohl so. Zum Erlernen des Schwimmens sind die "flügel" jedoch nicht geeignet. Besser als ein schmaler Schwimmgürtel sind Schwimmhilfen, die Auftrieb auf den ganzen Oberkörper (Bauch, Brust und Rücken) bieten. Bei You Tube wird wird eine recht gut zu bewertende Schwimmhilfe von "Swimcoach" vorgestellt. Noch besser ist die Schwimmhilfe "Aquasuse" weil sie zusätzlich den kälteempfindlichen Bereich schön warm hält. Sie wurde vom MDR in der Rubrik "Einfach genial" vorgestellt.

Autor:  Dr. Kessel [ 27.08.2016, 19:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unfall: 4-Jähriger ertrinkt im Freizeitbad

Ein Gast hatte nachgefragt, ob es Untersuchungen dazu gibt, dass Kinder, die längere Zeit mit Schwimmflügeln im Wasser geübt haben, später Schwierigkeiten beim Erlernen der Schwimmbewegungen haben.
Ich hatte diese Erfahrung beim Umstieg der Kinder auf eine Schwimmhilfe bei der die Arme frei beweglich sind in der Vergangenheit bereits gemacht und jetzt noch einmal bei 3 - 5 Jahre alten Kindern gezielt getestet. Sie kamen mit der neuen Schwimmhilfe (Aquasuse) anfangs nicht so gut zurecht, wie Kinder, die bisher ohne Flügel geübt hatten. Häufig ließen sie die Arme hängen und erwarteten offensichtlich Auftrieb an den Oberarmen.
Deshalb habe ich ihnen die Schwimmflügel zunächst gelassen und ihnen die neue Schwimmhilfe zusätzlich angezogen. Das ging einigermaßen. Nach kurzer Übungszeit habe ihnen einen Flügel abgenommen. Auch das ging ganz gut. Irgenwann haben sie dann ganz stolz von sich aus den zweiten Flügel abgelegt und haben beide Arme ohne jede Behinderung im Brustschwimmstil bewegt.
In dem Beitrag "Einfach genial" vom 17.02.15 vom mdr ist recht gut zu erkennen, wie ein Junge, der vorher mit Schwimmflügeln geübt hatte, ohne die Flügel, anfangs die Arme einfach hängen lässt und den Auftrieb an den Oberarmen erwartet.
Dieses noch als Nachtrag für den Gast.

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