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 Betreff des Beitrags: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 05.06.2014, 07:14 
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Registriert: 28.04.2014, 22:34
Beiträge: 27
Hallo!

Nachdem ein Kind 3m tief aus dem Fenster einer Kita stürzen konnte, stellt sich die Frage, worauf Eltern und Erzieherinnen achten müssen, damit kein Unfall passieren kann, der im ungünstigsten Fall sogar den Tod oder eine schwere Behinderung eines Kindes zur Folge haben kann?

http://www.kreiszeitung.de/lokales/nied ... 06077.html

Der Zweijährige in Bad Lauberg soll nicht lebensgefährlich verletzt sein. Hoffentlich stimmt es. Gegen seine Erzieherinnen wird ermittelt, aber damit wird ein Grundproblem nicht gelöst: Ist es zu verantworten, Kindergartenkinder - noch dazu unter Dreijährige - in mehrgeschossigen Kitas zu betreuen?
Welche Rechtsvorschriften sollten Eltern kennen und welche Fragen sollten sie bei der Anmeldung eines Kindes in einer mehrgeschossigen Kita stellen - sofern Sie einen derartigen Betreuungsplatz nicht sicherheitshalber ablehnen.

Freundliche Grüße

amaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 05.06.2014, 20:05 
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Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Gleich ob Wohnung oder Kindergarten: Befinden sie sich in höheren Stockwerken, müssen die Fenster gesichert sein, wenn das Risiko eines Fenstersturzes vermieden werden soll. Kinder, sind neugierig und sie klettern: Stürze aus Fenstern und vom Balkon sind folgenschwere Unfälle, die besonders häufig bei Kindern im Alter zwischen ein und drei Jahren passieren.

Unsere Tipps richten sich insbesondere an Eltern und Kinder in der eigenen Wohnung oder im Haus:
- Fensterriegel oder abschließbare Griffe an Fenster und Balkontüren einbauen.
- Balkongitter gegen Hinaufklettern absichern: Horizontale Verstrebungen sollten einen Abstand von weniger als 7,5 cm haben oder abgedeckt werden.
- Kind niemals unbeaufsichtigt auf dem Balkon oder am offenen Fenster spielen lassen.
- Kind beim Lüften mit ganz geöffnetem Fenster nie allein im Zimmer lassen.
- Stühle oder Regale nicht in der Nähe eines Fensters bzw. am Balkongeländer stehen lassen. Kinder verwenden sie als Steighilfe!

Auf Einrichtungen, in denen Kinder betreut werden, lassen sich die Ratschläge natürlich übertragen. Es gelten vor allem aber auch die Sicherheitsregeln der Unfallkassen, über die die Kinder versichert sind.

In den
Sicherheitsregeln Kindergärten
Ausgabe Februar 1994
Aktualisierte Fassung Februar 2006
GUV-SR 2002 Bay (bisher GUV 16.4 Bay)

ist unter 2.6 Fenster nachzulesen:
– geöffnete Fenster dürfen nicht in Aufenthaltsbereiche der Kinder ragen
– bewährt haben sich Dreh-/Kippflügelfenster aus Holz über ca. 50 cm hohen feststehenden
Unterlichtern und ca. 60 cm hohen Fensterbrüstungen
– besondere Absturzsicherungen für Fenster im Obergeschoß, z. B. Fenstersicherungen; Brüstungen ohne Kletterhilfen
– sichere Fensterreinigung ist zu ermöglichen


Quelle: http://www.kinderbetreuung.augsburg.de/ ... as_GUV.pdf

In diesen und anderen Sicherheitsregeln der Unfallkassen finden Sie weitere Hinweise für den Innen- und Außenbereich von Kindergärten. Informieren Sie sich dort zu allen Ihren Fragen.

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Lis Dammann
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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 06.06.2014, 09:00 
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Registriert: 28.04.2014, 22:34
Beiträge: 27
Danke für die schnelle Antwort. Ich hatte gehofft, dass es - wenn es schon kein Bundesqualitätsgesetz für Krippen und Kitas gibt - wenigstens eine Liste gibt, die es Eltern und Erzieherinnen ermöglicht, zu vergleichen, wie unterschiedlich die Sicherheitsstandards in den einzelnen Bundesländern gehandhabt werden.
Für Kindergärten müssen angesichts der Tatsache, dass wenige Erwachsene mehr Kinder zu betreuen haben, selbstverständlich besonders hohe Sicherheitsstandards gelten. Gewiss gibt es noch in vielen Bundesländern Empfehlungen, nach denen Schlafräume für Kindergartenkinder ebenerdig untergebracht werden sollen. Sofern diese Empfehlungen nicht beachtet werden, kann die Bergung der Kinder im Brandfall zusätzliche Schwierigkeiten bereiten. Kinder müssen geweckt, schlaftrunken aus dem Schlaf- oder Mehrzweckraum geführt und getragen werden. Einen Notausgang für einen zweiten Rettungsweg im Schlafraum selbst anzulegen, dürfte leider auch problematisch sein. Wenn die Erzieherin, die die Schlafwache übernimmt, ein Kind zur Toilette bringt oder Erbrochenes aufwischen muss, könnte ein Kind durch den stets von innen offenen Notweg entwischen.
Problematisch ist auch die Enge in manchen Kitas. Ist ein Raum mit Betten vollgestopft oder befinden sich gar aufgestapelte Betten vor einem Fenster, das üblicherweise vor und nach dem Mittagsschlaf geöffnet wird, kann es zu gefährlichen Situationen kommen, wenn niemand unmittelbar neben dem Fenster steht oder der ungenutzte Schlafraum der Kita nicht abgeschlossen wurde.

Freundliche Grüße

amaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 01.07.2014, 14:24 
http://www.erzieherin.de/mehrgeschossige-kitas.php

Hallo amaria! Das hat mich interessiert. Bei Goggle habe ich diesen Text gefunden, der sagt, wie gefährlich es sein kann wenn Kinder auf vielen Etagen betreut werden. Viele Grüße Sarah


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 02.07.2014, 07:06 
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Registriert: 28.04.2014, 22:34
Beiträge: 27
Hallo Sarah,

der Text ist von mir und es gibt noch eine längere Version, die im Magazin "unerzogen" erschienen ist. Wer Interesse daran hat, sie zu lesen, kann mir gern eine Privatnachricht senden. Es gelang mir in der Vergangenheit nicht, bekanntere Elternzeitschriften oder auch Fachzeitschriften für Erzieherinnen dazu zu bringen, sich des Themas anzunehmen. Dabei ist es doch wichtig, dass über das Thema offen diskutiert wird. Es kann doch nicht sein, dass Eltern bedenkenlos ihre Kinder ungeachtet der Zusammensetzung der Gruppen und des Personalmangels in mehrgeschossigen Kitas anmelden und wenn ein Kind Opfer eines Unfalls wird, sollen die Erzieherinnen angezeigt werden und ansonsten soll alles weitergehen wie bisher.

Da Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren in den letzten Jahren aus den Fenstern der Kitas gefallen sind und es ganz bestimmt auch eine Dunkelziffer von in letzter Sekunde verhinderten Unfällen gibt, kann es nicht dabei bleiben, dass Eltern von der Problematik verschont werden. Kleine Kinder sind aus anderen Gründen gefährdert als ältere, aber für alle besteht eine vermeidbare Gefahr. (Der im Verhältnis zum Rumpf besonders schwere Kopf der Kleinkinder und fehlendes Bewusstsein für ein Gefahr begünstigen Stürze, ältere Kinder hingegen erproben gern etwas aus und können abenteuerlustig werden.) Und dass ein Kind sogar durch ein unbeabsichtigtes Einschließen im Raum dazu veranlasst wurde, sich an ein Fenster zu wagen, zeigt das Schicksal des Mädchens aus Freital. Hoffentlich können die Ärzte ihr wirklich gut helfen.

Freundliche Grüße

amaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 06.07.2014, 23:33 
Amaria, ich stimme dir zu. Das geht überhaupt nicht, das kleine Kinder ohne Erwchsene in einem Haus rum turnen. Das lässt man als Eltern zu Hause auch nicht zu und hat sie deshalb immer unter den Augen. Mit einer Gruppe von vielen Kindern ist das sicher viel schwerer.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 10.07.2014, 09:52 
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Hallo Janny,

an einem Punkt hast du mich nicht ganz richtig verstanden. Für Kinder - die Kleinsten und Kinder mit besonderen Problemen ausgenommen - muss es auch Rückzugsmöglichkeiten geben, damit sie nicht unter der Dauerbeobachtung Erwachsener stehen. Würden wir alle vermeidbaren Risiken ausschließen, tun wir Kindern keinen Gefallen.

Während unser Staat dafür gesorgt hat, dass das Fahren mit Autoreifen, deren Profikltiefe nicht tief genug ist, kein Kavaliersdelikt ist, hat er es versäumt, ein Bundesqualitätsgesetz zur Kinderbetreuung in Institutionen zu schaffen und dafür zu sorgen, dass Kindergärten häufiger und gründlicher kontrolliert werden.

Erschwerend im Alltag der Kitas kommt hinzu, dass manche Träger verpflichtend die Betreuung der Kinder in offenen Gruppen anordnen. So lässt sich Personalmangel besser kaschieren. Doch weil die oft wechselnden und nicht selten im Schichtdienst und in Teilzeit arbeitenden Erzieherinnen beim besten Willen nicht alle Kinder in ihrer Entwicklung und ihrem Charakter einschätzen können, ist leider damit zu rechnen, dass es mehr brenzlige Situationen und leider auch schwere Unfälle geben wird. (Dabei sind die schweren Unfälle in Kitas insgesamt immer noch selten im Verhältnis zur Betreuungszeit, verglichen mit der häuslichen Betreuung.)

Übrigens können bei in Hanglange gebauten eingeschossigen Einrichtungen die gleichen Risiken bestehen, die mehrgeschossige Kitas aufweisen. Vermutlich besteht noch in einigen der Kindergärten in Hanglage ein Nachbesserungsbedarf am Punkt "zweiter Rettungsweg". Da früher keine Außentreppe für alle mehrgeschossigen Kitas nötig war, dürfte manche offiziell eingeschossige Einrichtung in Hanglage es geschafft haben, nicht nach den heute geltenden Vorschriften nachzurüsten.
Eine entsprechende Klage habe ich erst vor kurzem von einer Erzieherin gehört, die dies konkret für einen Kindergarten bemängelt hat.

Weil ich vielleicht noch einen zweiten Artikel zu "Mehrgeschossige Kitas" schreiben werde, bleibe ich weiterhin an der Problematik interessiert und freue mich deshalb auch über Privatnachrichten zum Thema.

Freundliche Grüße

amaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 25.12.2014, 15:23 
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Beiträge: 27
Hallo!

http://m.sn-online.de/Aus-der-Region/Ha ... ta-Fenster

Es kommt anscheinend nicht groß in die Medien: Nachdem in Bad Lauterberg ein Junge aus dem Fenster seiner Kita gestürzt ist, fiel nun auch noch ein Mädchen aus dem Fenster des ersten Stocks seines Kindergartens in Hannover. Das Kind wollte mit seiner Mutter am Martinsumzug teilnehmen und hat es geschafft, in den ersten Stock zu gelangen, wo ein Fenster offen stand.

Gibt es eigentlich schon Untersuchungen, über die Häufigkeit von Sturzunfällen aus den oberen Geschossen von Krippen und Kitas? Falls ja, wo kann man sich nach den Erkenntnissen erkundigen?
In den Medien erfährt man nichts von den Langzeitfolgen der Stürze.

Kann man eigentlich sagen, dass mehrgeschossige Kitas zu gefährlich für Kinder sind und dass Eltern diese Einrichtungen nicht akzeptieren müssen, wenn es darum geht, dass der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz erfüllt wird?

Wurden bereits von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Kindersicherheit oder anderen Organisationen erfragt, wie oft in Krippen nd Kitas in letzter Sekunde ein Sturzunfall verhindert wurde? Wie bei Straftaten wird die "Dunkelziffer" wesentlich höher sein als die Zahl der bekannt gewordenen Stürze aus Kitafenstern.

Freundliche Grüße

amaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 29.12.2014, 11:53 
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Beiträge: 4465
Statistiken zu Fensterstürzen speziell in Kinderbetreuungseinrichtungen sind uns nicht bekannt. Informationen dazu sollten die Unfallkassen haben, über die die Kinder versichert sind.

Die Zahl von Fensterstürzen zu Hause hat die BAG 2011 während der Sommermonate gesammelt:

Von Ende Mai bis Ende August berichtete die Presse über 17 Fensterstürze von Kindern - darunter zwei tödliche, dreizehn schwer bis lebensgefährlich Verletzte und zwei Kinder ohne nennenswerte Schäden.

siehe Pressemitteilung unter
http://www.kindersicherheit.de/nc/kinde ... c4edf.html


Wir stimmen Ihnen zu vollkommen zu, dass Mehrgeschossigkeit in Kindergärten eine Gefahr darstellt. Auch, wenn alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind und Aufsicht gewährleistet ist, bleiben immer noch die Lücken, durch die Kinder schlüpfen. Berichte über Unfallhergänge liefern reichlich Beispiele dazu.

Beinahe-Unfälle gehen natürlich nicht in die Statistiken ein. Sie sind in gleicher Weise ein Zeichen für vorhandene Risiken.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 03.02.2015, 14:07 
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Beiträge: 27
Danke für die Antwort.

Wenn Journalisten keine Artikel schreiben, die auf Schwachpunkte mehrgeschossiger Einrichtungen hinweisen, brauchen wir uns nicht mehr zu wundern, dass selbstverständlich auch Stürze an Treppen und über die Geländer oder Brüstungen von Treppen, Balkonen und Ballustraden zunehmen.

http://www.lokalkompass.de/luenen/polit ... 12462.html
Der verlinkte Beitrag enthält in seiner Bilderserie mehrere Fotos, auf denen zu erkennen ist, dass die Treppe im "tollen Foyer" so beschaffen ist, dass sie Kindern ein Erklimmen des Geländers ermöglicht und es sogar begünstigt. Der niedrige Handlauf für die Kleinkinder kann als Aufsteighilfe genutzt werden. Das Podest, das natürlich einen Sturz der Kinder über die gesamte Treppe verhindern würde, bietet leider auch die Chance, dass sich Kinder "emporarbeiten" können. Und das untere Ende des oberen Treppenhandlaufs dient mehr der Ästhetik als der Kindersicherheit.

Als Springkraft habe ich selbst schon kurz nach meiner Ankunft Jungen vom Treppengeländer ihres Kindergartens "gescheucht", ich bin selbst als Kind gern vom Treppengeländer gerutscht und finde es gut, wenn Kinder lernen, auf Bäume zu klettern, sobald sie die Reife dafür haben. Aber eine derartige Treppe in einem Kindergarten zuzulassen und sie dann auch noch mit Luftballons zu schmücken, finde ich unverantwortlich.

Da die Kindertagesstätte jedoch trotz ihrer Bauweise eine Betriebserlaubnis erhalten hat, müssen die "Verantwortlichen" es anders gesehen haben.

Freundliche Grüße

amaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 17.06.2016, 08:14 
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Am 6.6.2016 ist in der Schweiz ein dreijähriger Junge laut Angaben rund dreieinhalb Meter tief aus dem Fenster seines Kindergartens gefallen.
"Der Knabe, der rund drei Meter in die Tiefe stürzte, wurde in der Folge mit einer Ambulanz zur Kontrolle ins Spital gebracht. «Er ist wieder wohlauf und war bereits am Donnerstag wieder zu Besuch in der Kita», ist Volken froh, dass das Kind beim Sturz keine gravierenden Verletzungen davongetragen hat."
http://www.1815.ch/news/wallis/aktuell/kita/

Ob mit der Veröffentlichung der Nachricht extra so lange gewartet wurde, bis es dem Jungen besser ging? Ob eine Publikation unterblieben wäre, wenn sein Unfall, zu dem es nicht hätte kommen dürfen, zum Tod oder zu einer schweren Behinderung geführt hätte?

Als ich zuletzt mit Erzieherfachschülern gesprochen habe, wussten die Schüler nichts von den mindestens vier Stürzen von Kindern aus den Fenstern der oberen Geschosse ihrer Kindergärten, zu denen es seit 2013 in Deutschland gekommen ist. Das ist auch nicht verwunderlich, denn in der Fachliteratur für Erzieherinnen wurde das Thema meines Wissens immer noch ausgespart. Das Thema "Bildung! Bildung! Bildung!" hingegen nimmt unverhältnismäßig mehr Zeit in Anspruch als das, was für die Praxis nicht minder wichtig ist.
Erst letzte Woche habe ich von einem Vater erfahren, dass zur Kindergartenzeit seiner Kinder einmal aufgefallen war, dass ein Fenster im Treppenhaus sperrangelweit aufstand. Keine Erzieherin war zu sehen. Falls ein Kind Lust verspürt hätte, den im Außengelände spielenden Kindern von oben zuzuwinken, hätte ein Unfall passieren können.

Es ist für mich sehr schwer zu verstehen, dass so viele Eltern ihre Kinder in mehrgeschossigen Kindergärten anmelden. Es sind nur wenige, die zumindest darauf bestehen, dass ihr Kind im Erdgeschoss betreut wird. Und weil dieser Sonderwunsch selten geäußert wird, wird er wohl auch meist erfüllt.

Freundliche Grüße

amaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 02.08.2016, 02:48 
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Beiträge: 9
schau doch einfach mal hier rein ich denke das kann dir weiter helfen


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann sind mehrgeschossige Kitas zu gefährlich?
BeitragVerfasst: 04.06.2017, 12:42 
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Hallo!

"Suhl-Goldlauter - Nach einer für die Kinder interessanten Feuerwehrübung zum Kindertag wurde es verdammt ernst: Die Kinder hatten sich gerade zum Mittagsschlaf im Obergeschoss niedergelegt, als ein Feuer auf dem Gelände ausbrach."
http://www.insuedthueringen.de/region/s ... 56,5550606

Nicht umsonst wurde früher die Erteilung einer Betriebserlaubnis verweigert, wenn Kinder in oberen Geschossen Mittagsschlaf halten sollten. Angesichts diverser Kunststoffe, die heute in Krippen und Kitas gehäuft anzutreffen sind, können insbesondere Schwelbrände sehr gefährlich werden. Zum Beispiel dann, wenn Zwischendecken eingezogen wurden und sich die dort versteckte Elektrik entzündet hat. Vom Rauch können sowohl Kinder als auch Erzieherinnen ohnmächtig werden.

Freundliche Grüße

amaria


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