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 Betreff des Beitrags: Alleine zur Schule - Ängste
BeitragVerfasst: 27.05.2012, 14:05 
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Registriert: 27.05.2012, 12:04
Beiträge: 2
Hallo liebe Forumnutzer/innen,


wir haben ein "Problem" und sind langsam Rat- und Planlos was wir noch tuen können, doch muss ich ein wenig weiter "ausholen" vielleicht kann uns ja jemand einen Tip geben. Nun zum Problem:

Unsere Tochter ist 8 Jahre alt und besucht die zweite Klasse. Im letzten Sommer also zum Schuljahreswechsel, sind wir aus beruflichen Gründen umgezogen und unsere Tochter musste die Schule wechseln. In der alten Schule ist sie (ausser im Winter) nach einer gewissen Eingewöhnungsphase, morgens alleine zur Schule gegangen und kam auch nach Schulschluss wieder alleine zurück. Der Weg betrug ca. 200 Meter, war also recht kurz.
Der neue Schulweg ist sogar noch kürzer (ca. 70 Meter) da wir fast an der Schule wohnen. Sie hat sich in der neuen Klasse sehr schnell eingelebt und fühlt sich dort auch sehr wohl. Anfangs ist unsere Tochter auch hier (bis auf die ersten Tage in der neuen Klasse) alleine zur Schule gegangen und am Mittag auch wieder alleine Heim gekommen. Nun ist sie allerdings im Herbst des letzten Jahres (Ende Sept.) auf dem Heimweg von einem Unbekannten angesprochen worden. Da wir jedoch immer mit Ihr über solche Fälle gesprochen haben, hat sie sich Vorbildlich verhalten. Sie hat laut gesprochen und ist zurück zur Schule gelaufen, diese rief mich dann an und ich habe sie abholen müssen. Sie war ein wenig aus der Fassung, saß auch weinend vor dem Lehrerzimmer ließ sich jedoch durch Loben schnell wieder beruhigen und war letzten Endes sogar richtig Stolz darauf sich wie "ein Profi" verhalten zu haben.

Da unsere Tochter jedoch ein wenig Verunsichert war und mich darum bat sie morgens zu begleiten und am Mittag wieder abzuholen, kam ich dieser Bitte nach. Nun ist es jedoch der Fall, dass sie noch immer nicht alleine zur Schule gehen möchte und auch absolut nicht alleine Heim kommen möchte. Sobald ich sie darauf anspreche reagiert sie fast Panisch. Eigentlich strotzt sie nur so vor Selbstbewustsein und Selbstvertrauen, auch sonst ist sie kein besonders ängstliches Kind. Da wir, wie bereits erwähnt, sehr nah an der Schule wohnen, habe ich ihr angeboten so lange bei uns aus dem Fenster zu schauen bis sie auf dem Schulhof ist, dem willigte sie erst ein und als es dann soweit war rannte sie zur Schule, was letzten Endes dazu führte das ich sie doch wieder abholte.
Seit ein paar Tagen gehe ich jedoch nur noch die Hälfte des Weges mit, jedoch muss ich so lange stehen bleiben bis sie die letzten 30 Meter alleine geschafft hat. Sie dreht sich auf dem kleinen Stück bestimmt 6 mal um und schaut ob ich noch da bin, sieht sie mich nicht rennt sie wieder den Rest und Mittags ist sie mir dann böse und wirft es mir vor.
Sie geht nicht mehr alleine vor die Türe um mit ihren Freunden zu spielen, überall muss ich mit hin kommen, selbst vor das Haus auf die Wiese muss ich mich setzen. Wenn ich nur einmal zur Toilette muss, geht sie mit!

Ich bin langsam mit dem Latein am Ende und weiß nicht mehr was ich noch machen soll.
Ich meine, es stört mich nicht sie zur Schule zu bringen und wieder abzuholen, auch stört es mich nicht mich draußen auf die Wiese zu setzen und ein Buch zu lesen wenn sie mit ihren Freundinen spielt, jedoch muss sie doch eigentlich auch (wieder - denn das Tat sie bis zu dem Vorfall) (er-)lernen ihre eigenen kleinen Erfahrungen zu machen. Ich verstehe nicht das sie nicht das Bedürfnis hat die Welt mit ihren Augen zu entdecken, denn daran hatte sie bis zu diesem Vorfall einen riesen Spaß.
Ich möchte sie allerdings auch nicht zwingen allein zur Schule zu gehen oder darußen zu spielen. Wir haben ihr so viel schon versucht (wieder) schmackhaft zu machen, mit dem Rad zu den Großeltern (wohnen nicht weit weg) mal alleine zum Kiosk um sich eine Naschtüte zu kaufen, halt alles das was sie sonst auch gerne getan hat, doch nichts nimmt sie an, alles lehnt sie ab, dann bleibt sie lieber zuhause wenn mein Mann oder ich sie nicht begleiten!

Wie können wir unserem Kind diese Ängste wieder nehmen?! Wir sind ziemlich Ratlos!

LG Lilith


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 Betreff des Beitrags: Re: Alleine zur Schule - Ängste
BeitragVerfasst: 28.05.2012, 10:42 
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Registriert: 10.01.2005, 13:53
Beiträge: 4465
Sie sollten sich Expertenrat suchen, entweder durch den schulpsychologischen Dienst oder durch einen freien Kinder-Psychotherapeuten. Zögern Sie nicht damit, denn offensichtlich leiden Kind und Eltern unter dieser Situation. Das sollte nicht länger andauern, sich nicht intensivieren und das Familienleben nicht länger belasten.

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Lis Dammann
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 Betreff des Beitrags: Re: Alleine zur Schule - Ängste
BeitragVerfasst: 01.11.2013, 14:41 
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Registriert: 01.11.2013, 14:15
Beiträge: 3
Ich denke auch, dass ein Experte sicherlich angemessen ist für solche Fälle.

Grundsätzlich könnte man jetzt meinen, dass Ihre Tochter eine starke Phantasie hat und äußerst kreativ ist oder Sie haben Ihr beim Belehren bisschen zu viel Angst eingejagt.

Ich empfinde es als sehr schwer Kindern je nach Alter akkurat etwas beizubringen, was sie nicht in schlimmeren Szenarien weiterentwickeln.

Eine Idee ist natürlich, dass sie in einer Gruppe mit mehreren Kindern aus ihrer Klasse zur Schule geht.

Normalerweise sind Helikoptereltern schuld für die Ängste bei den Kindern, aber bei Ihnen scheint es anders zu sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Alleine zur Schule - Ängste
BeitragVerfasst: 05.11.2013, 22:18 
Mitmischer/in
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Registriert: 14.08.2013, 16:05
Beiträge: 13
man kann die Ängste deiner Tochter sehr gut nachvollziehen, aber natürlich kannst du sie nich ewig zur Schule begleiten. Ich denke, dass ihr euch Rat von einem Experten holen solltet. Gibt es für solche Fälle keinen Ansprechpartner in der Schule?

_________________
Liebe alle Kinder gleich :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Alleine zur Schule - Ängste
BeitragVerfasst: 09.11.2013, 14:38 
Unbedingt! Geht mit ihr zu einem Experten, Kinderpsychologen. Je früher sie das wieder los wird umso besser. Worauf warten- Von selbst geht das vieleicht nicht weg.


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 Betreff des Beitrags: Re: Alleine zur Schule - Ängste
BeitragVerfasst: 13.11.2013, 14:54 
Mitmischer/in
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Registriert: 06.08.2013, 20:02
Beiträge: 18
Wow, ich kann schon verstehen, dass eure Tochter Angst hat....habt ihr schon konkret etwas gemacht?Also wie Kinderpsychologe etc.?


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 Betreff des Beitrags: Re: Alleine zur Schule - Ängste
BeitragVerfasst: 22.01.2014, 14:12 
Kommentator/in
Kommentator/in

Registriert: 01.09.2013, 12:45
Beiträge: 37
Wir wohnen etwas weiter aus der Stadt die nächste Schule war 7km von unserem zuhause entfernt. Wir wollen aber auch unserer Tochter gutes im Leben tun und haben sie in eine privat Schule geschickt ...ich muss auch sagen das wir das ganze nicht getan hätten, aber wir sind beide, mein Mann und ich, sehr oft unterwegs.
Sie ist zwar nicht immer zu Hause aber ich glaube das war das beste was wir für sie tun konnten. Natürlich war es nicht leicht sie dort hin zu schicken aber wir sehen wie unsere Tochter sich richtig weiter entwickelt und das eine tolle Zukunft auf sie wartet.
Sie ist super aufbewahrt im Internat, hat auch Freunde gefunden, kommt nach Hause so oft es geht (Wochenende, Ferien usw.)

Gruß an alle.

editiert:
Danke für Ihren Beitrag, aber bitte keine Art von "Werbung".
Lis Dammann
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Alleine zur Schule - Ängste
BeitragVerfasst: 27.08.2015, 16:28 
Glaube auch, dass man mit einem professionellen Auge hier drauf schauen sollte. Die Tatsache, dass sie sich immer noch fürchtet, erweckt in mir den Eindruck, dass es ein wirklich einschneidendes Erlebnis in ihrem Leben war, wie und bestimmt auch was die Täter ihr gesagt haben (ich sage jetzt "Täter", da man als Erwachsener nicht einfach so fremde Kinder anspricht...) Ich kenne persönlich ein Kind aus dem Bekanntenkreis, das immer noch "traumatisiert" von einem ähnlichen Ereignis (mit einem anderen Ende...) ist und eine Zeit lang in Psychotheraphie musste, aber es geschafft hat wieder das alte Selbstbewusstsein zu finden und aufzublühen, wie es vorher auch konnte.
Also aus persönlicher Erfahrung: professionelle Hilft scheint auf jeden Fall angebracht, das ist auch gar nichts "schlimmes", sondern ein Schritt in die richtige Richtung


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