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 Betreff des Beitrags: Wieviel Sicherheit ist zuviel Sicherheit?
BeitragVerfasst: 11.04.2006, 11:28 
Familienoberhaupt
Familienoberhaupt

Registriert: 13.02.2006, 15:04
Beiträge: 56
Mir ist gerade keine bessere Überschrift eingefallen, aber ich mach emir zu der Problematik schon etwas länger Gedanken. Und zwar, kann man sein Kind auch zuviel schützen?

Ich denke da an so Sachen wie das Kind nie alleine auf dem Spielplatz das Klettergerüst hochklettern zu lassen, wiel es ja runterfallen könnte, später das Kind nie alleine über die Straße lassen, weil es unaufmerksam sein könnte etc.

Mir ist klar, dass manche Gefahren einfach so groß sind, dass man kein Risiko eingehen kann, wie etwa alles was mit Wasser und Kleinkindern zu tun hat.

Trotzdem denke ich, dass die Kinder z.B. irgendwo hochklettern lernen und ausprobieren müssen, um eine gute Motorik und ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Ansonsten begeben sie sich wieder in neue Gefahren. Trotzdem ist es natürlich eien Gratwanderung. Ich habe schon mehrere Kinder auf dem Spielplatz in größerer Höhe abstürzen sehen, was schlimme Folgen hätte haben können. Hatte es in den Fällen nicht. Kind kam jeweils zum Arzt bzw. ins KH, war dann aber nicht auffällig.

Wie seht Ihr das? Bzw. was sidn die Sachen,d ie gar nicht gehen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wieviel Sicherheit ist zuviel Sicherheit?
BeitragVerfasst: 11.04.2006, 14:04 
hallo kalotta,

ein guter punkt, den du ansprichst. das hab ich mich auch schon oft gefragt.

meine persönliche trennung liegt an der grenze zwischen: 1) tut weh, aber geht wieder vorbei. 2) ergibt irreversible folgen.

unter 1) zähle ich z.b. hüpfen auf dem wohnzimmersofa, aber mit per schaumstoff gesicherter fensterbank, um 2)zu verhindern.

bei spielplätzen schau ich oft auf die mögliche fallhöhe und ob der boden weich ist bzw. die gerätekanten einigermaßen rund sind. da gibt es leider große unterschiede.
hab mir angewöhnt, mal kurz alle spielgeräte zu inspizieren auf defekte, scharfe kanten oder unzulässige öffnungen (kopf).

ich denke, es bleibt bei jeder aktion ein entscheidungsspielraum, der individuell vom kind, den eltern und der situation abhängt. das ist irgendwie auch beruhigend, denn genau das schafft ja den spielraum, der eine erziehung so reizvoll macht. hauptsache, man denkt mit.

gruß
matthias




Kalotta hat geschrieben:
Mir ist gerade keine bessere Überschrift eingefallen, aber ich mach emir zu der Problematik schon etwas länger Gedanken. Und zwar, kann man sein Kind auch zuviel schützen?

Ich denke da an so Sachen wie das Kind nie alleine auf dem Spielplatz das Klettergerüst hochklettern zu lassen, wiel es ja runterfallen könnte, später das Kind nie alleine über die Straße lassen, weil es unaufmerksam sein könnte etc.

Mir ist klar, dass manche Gefahren einfach so groß sind, dass man kein Risiko eingehen kann, wie etwa alles was mit Wasser und Kleinkindern zu tun hat.

Trotzdem denke ich, dass die Kinder z.B. irgendwo hochklettern lernen und ausprobieren müssen, um eine gute Motorik und ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Ansonsten begeben sie sich wieder in neue Gefahren. Trotzdem ist es natürlich eien Gratwanderung. Ich habe schon mehrere Kinder auf dem Spielplatz in größerer Höhe abstürzen sehen, was schlimme Folgen hätte haben können. Hatte es in den Fällen nicht. Kind kam jeweils zum Arzt bzw. ins KH, war dann aber nicht auffällig.

Wie seht Ihr das? Bzw. was sidn die Sachen,d ie gar nicht gehen?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 11.04.2006, 15:52 
Elternexperte/in
Elternexperte/in

Registriert: 01.02.2006, 14:29
Beiträge: 90
Darüber durften wir neulich auch nachdenken, als mein Kind die Treppe runtergefallen ist. Er kann ganz gut alleine die Treppe hoch und runter. Er hält sich am Geländer oder an der Wand fest. Und neuerdings probiert er zu hüpfen. Von der untersten Stufe, von der zweiten,... Irgendwann ging es schief. Also darf er vorerst nicht mehr alleine auf die Treppe im Treppenhaus. Kleine Treppen sind kein Problem, da darf er rumprobieren was er kann, wie gut er sein Gleichgewicht halten kann, wie er sich abfängt und was dann weh tut. Aber auf einer großen Treppe ist es mir zu gefährlich. Er wollte schon ganz oben anfangen zu hüpfen...

Oder Kontakt mit Tieren: Katzen können kratzen und beißen. Und er lernt langsam, wie er mit diesen Tieren umgehen muss, z.B. in Ruhe lassen, wenn die Katze faucht... Ich passe trotzdem auf, dass er das Tier nicht ins Gesicht nimmt. Verletzungen im Gesicht, vor allem am Auge sind mir dann doch zu gefährlich. Bei Hunden bin ich vorsichtiger, da kann es schneller schlimme Verletzungen geben.

Am Spielplatz bleibe ich bei "gefährlichen" Klettergerüsten dabei. Er soll es alleine versuchen und wenn's nicht klappt fange ich ihn auf bevor er sich verletzt. Aber so, dass er merkt, dass er runterfällt. Wie soll er es sonst Einschätzen lernen.


Zuletzt geändert von clami am 06.06.2008, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 11.04.2006, 20:11 
Elternexperte/in
Elternexperte/in

Registriert: 31.01.2006, 19:26
Beiträge: 611
Wohnort: Bielefeld
Ich finde die Überschrift sehr passend für die Gratwanderung, die man mit Kindern immer hat. "Wer nie klettert, fällt garantiert sofort, wenn er mal klettert. Wer klettern gelernt hat, fällt vieleicht auch mal." Wir haben unsere Kinder ( heute 18 und 20 ) immer ermuntert, sich viel zu bewegen, zu klettern, zu balancieren auf abgesägten Bäumen im Wald etc. Heute merke ich sehr oft, dass junge Eltern von kleinen Kindern kein Gefühl mehr dafür haben, was Kinder wann können und ihre Kinder hoffnungslos überschätzen. Beispiel: mit ganz kleinen Kindern ( 5 Jahre alt ) eine Radtour von 20 km machen und das noch 2 mal über einen Berg. ( wer zu Radfahrkompetenz nachlesen will, sucht das bei Frau Prof. Limbourg von der Uni Essen und wird sich wundern, was Grundschulkinder dabei alles nicht können können. )
Dazu kommt, das viele Eltern sich zusammen mit ihren Kindern aber eigentlich zu wenig bewegen, das Kinder ihre Umwelt nur noch aus dem Autokindersitz kennen und man nicht mehr zusamemn zu Fuß geht. Erst im Buggy geschoben und im Kindersitz gefahren, dann mit dem Auto am liebsten ins Klassenzimmer gefahren und sich dann wundern, dass das Kind die einfachsten motorischen Dinge in der Sporthalle nicht kann. Mehr bewegen, aber nicht überfordern - wäre meine Devise dazu.

_________________
Ellen Haase


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BeitragVerfasst: 12.04.2006, 11:39 
Administrator

Registriert: 16.12.2004, 15:49
Beiträge: 36
Liebe Besucher,

das Thema "wieviel Kindersicherheit" finde ich sehr wichtig und interessant.

An dieser Stelle möchte ich den Bogen schlagen und auf die Homepage der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V. hinweisen (http://www.kindersicherheit.de). Das Thema "Bewegung fördern - Unfälle vermeiden" ist zum Beispiel das Motto des diesjährigen Kindersicherheitstages, dazu gab es im letzten Jahr auch einen Grundschulwettbewerb, der am 8. Juni prämiert wird. Mehr zum Kindersicherheitstag und zur Thematik "Bewegung und Kindersicherheit" finden Sie u. a. hier: http://www.kindersicherheit.de/html/kisi2006.html.

Es gibt auch eine Faltbroschüre mit dem Titel "Bringen Sie Ihr Kind in Bewegung" zum kostenlosen Download unter Medien/Download.

Schauen Sie sich doch einfach mal auf unseren Internetseiten um!

Anne Kupschus
Administratorin


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BeitragVerfasst: 13.04.2006, 00:48 
Familienoberhaupt
Familienoberhaupt

Registriert: 13.02.2006, 01:06
Beiträge: 69
Wohnort: Pillig
Es freut mich hier auch einige Erfahrungsberichte von anderen Eltern zum Thema "Übervorsichtigkeit" von Eltern zu lesen, denn ich muß mich leider zu diesen "Übervorsichtigen" zählen...
Ständig ertappe ich mich dabei wie ich unserem Sohn hinterher stiefel und ihn von (eventuell) gefährlichen Situationen/Orten weghole.
Es war zeitweise so schlimm, das ich mit ihm kaum noch vor die Tür bin (zu Hause ist es ja doch am sichersten).Einen Höhepunkt erreichte mein "Sicherheits-Komplex" als er zu Laufen und klettern begann, ich hab fast den Verstand verloren vor lauter "Kontroll-Wahn".Bis meine eigene Mutter mich dann mal zur Seite nahm und mich zurecht stutze.
Sie unterstütze mich dann einige Zeit und linderte durch Gespräche und "mit Acht geben" meine ständige Anspannung.
Mit ihren Worten: "Jetzt laß ihn doch mal, du wirst sehen er kann es, du mußt ihn probieren lassen!Du unterschätzt deinen Sohn"
Sie hatte recht.Sei es beim alleinigen essen eines Kekses (zu diesem Zeitpunkt war er bereits 15 Mon., vorher hatte ich mich nicht getraut ihm einen Keks alleine in die Hand zu geben) oder beim hinauf und hinab klettern der Couch,...
Mittlerweile bin ich in der Lage selber einzuschätzen ob eine Situation wirklich bedrohlich werden kann oder ob es wiedermal nur eine "Übervorsichtigkeit" meinerseits ist...

minimiez


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