Da hilft nur eines: Einen festen, fĂŒr Kinder nicht zugĂ€nglichen Ort, fĂŒr die notwendigen Putzmittel vorsehen und sie mit eiserner Disziplin nach Gebrauch immer wieder dort verschlieĂen.
TĂŒckisch ist es, dass die BehĂ€ltnisse oft bunt gestaltet, z. B. mit FrĂŒchten und Blumen verziert sind. Das macht sie fĂŒr kleine Kinder attraktiv, ebenso wie die oft farbigen Inhalte. Kindersichere VerschlĂŒsse und die Zusetzung von Bitterstoffen sind MaĂnahmen, mit denen die Hersteller auf die zahlreichen VergiftungsunfĂ€lle reagiert haben â darauf verlassen sollte man sich aber nicht.
Neben den Putzmitteln sind es ĂŒbrigens auch aber auch SpĂŒl- und Waschmittel, Haar-, Dusch- und Badeprodukte, die Kindern gefĂ€hrlich werden können. Werden diese tensidhaltigen Produkte geschluckt, kann es zu einem sog. schaumigen Erbrechen kommen, dass die Lungen schĂ€digen kann.
Und wenn es dann doch passiert ist, sind wichtige Regeln zu beachten:
- Bei VergiftungsfĂ€llen sollte immer der Arzt sofort verstĂ€ndigt sowie die Giftnotrufzentrale um Rat gefragt werden. Die Vergiftungszentralen sind rund um die Uhr mit kompetenten Ărzten besetzt.
- Die giftige Substanz, Pflanze oder Verpackung sollte sichergestellt werden und gegebenenfalls zum Arzt oder in die Klinik mitgenommen werden.
- Eltern, die befĂŒrchten, dass ihr Kind etwas Giftiges verschluckt hat, sollten es sofort in kleinen SchlĂŒcken trinken lassen. Wasser, Tee oder SĂ€fte sind geeignet. Bei SĂ€uren- und Laugenvergiftungen sollte dies so schnell wie möglich erfolgen (VerdĂŒnnungseffekt!). Anders als vielfach behauptet, ist Milch kein Gegengift sondern beschleunigt in vielen FĂ€llen die Giftaufnahme durch den Darm.
- Der Versuch, das Kind zum Erbrechen zu bringen, sollte in jedem Fall nur von einem erfahrenen Arzt mit einem speziellen Medikament ausgelöst werden. Auch zu warnen ist davor, durch die Verabreichung von Salzwasser ein Erbrechen auszulösen, da Salzwasser selbst zu lebensbedrohlichen Vergiftungen fĂŒhren kann.
- Bei der Einatmung von giftigen Stoffen ist unverzĂŒglich fĂŒr ausreichend frische Luft zu sorgen, das betroffene Kind sollte warm zugedeckt und ruhig gehalten werden.
- Bei VerĂ€tzungen der Augen durch SĂ€uren, Laugen und Kalk sollten die Augen sofort fĂŒr mindestens 10 Minuten unter flieĂendem Wasser ausgespĂŒlt werden. Der Wasserfluss soll direkt auf das Auge gerichtet werden, um noch vorhandene SĂ€ure- bzw. Laugenreste so schnell wie möglich zu verdĂŒnnen und auszuspĂŒlen. Daher ist es auch wichtig, die Augenlider gut offen zu halten.
- Bei Hautkontakten mit Ă€tzenden und giftigen Stoffen mĂŒssen die benetzten Kleider sofort entfernen werden und die betroffenen Hautpartien ausgiebig unter flieĂendem Wasser gespĂŒlt werden.
- Sollte das Kind bewusstlos sein, muss es sofort in die stabile Seitenlage gebracht und der Kopf nach unten gewendet werden. Erst dann muss unverzĂŒglich der Notarzt gerufen werden.
Notruf: 112
Leider haben noch nicht alle Giftnotrufzentralen eine einheitliche Telefonnummer, daher ist es notwendig, sich die fĂŒr das eigene Bundesland zustĂ€ndige Stelle herauszusuchen.
(Quelle: Bundesvereinigung fĂŒr Gesundheit e.V. und Informationszentrale gegen Vergiftungen, Bonn fĂŒr die Bundesarbeitsgemeinschaft "Kindersicherheit")
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Lis Dammann FORUM KINDERSICHERHEIT forum@kindersicherheit.de
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