Der Teich im Garten – für Erwachsene wie Kinder ist er ein anziehender Ort mit besonderer Atmosphäre: er bringt ein Stück ursprüngliche Natur in unseren privaten Bereich. Er lädt ein zum Beobachten, Erkunden und Spielen. Er eröffnet eine Erlebniswelt, die aber auch Risiken birgt. Bei den tödlichen Kinderunfällen ist das Ertrinken die häufigste Unfallart im Heim- und Freizeitbereich. Betroffen sind vor allem Kleinkinder, die in stehenden und flie-ßenden Gewässern, im Garteneich oder sogar in der Regentonne ertrinken.

Der Unfall passiert, wenn das Kind am Rand des Gartenteichs steht oder hockt, das Gleichgewicht verliert und dann kopfüber ins Wasser stürzt. Dass sie im Wasser bereits stehen können, rettet sie nicht. Kinder geraten in einen Schockzustand, verlieren die Orientierung und bleiben meist regungslos im Wasser liegen: Sie ertrinken still.

Die Risiken am Teich lassen sich reduzieren: 1. bei Bau und Gestaltung, 2. durch besondere Sicherheitsmaßnahmen und 3. durch Einüben des richtigen Verhaltens.


1. Tipps für die Konstruktion eines Gartenteichs:
- Teich nicht zu tief gestalten
- die tiefste Stelle auf den Mittelbereich beschränken
- tiefe Randbereiche vermeiden
- eine breite flache Uferzone einrichten
- auf feste, trittsichere Randgestaltung achten
- lockere Platten, lose Steine und schlammigen Grund vermeiden
- Festhaltemöglichkeiten vorsehen
- einen Wasserüberlauf einrichten, der ein Ansteigen des Wasserpegels verhindert.

2. Tipps für die Sicherung eines Gartenteichs
Die Sicherung des Gartenteichs kann durch einen Zaun oder durch ein im Wasser fixiertes Gitter geschehen.
- Zaunhöhe mit mindestens 1 m, besser 1,50 m ansetzen
- auf horizontalen Verstrebungen, die ein Überklettern ermöglichen, verzichten
- spitze Ecken und Kanten am oberen Ende vermeiden
- ein Tor vorsehen, das von Kindern allein nicht geöffnet werden kann
- einen Abstand zum Teichrand wahren, damit ein guter Zugang und Beobachtungen am Teich - unter elterlicher Aufsicht - möglich sind
- Gitter direkt unter der Wasseroberfläche montieren
- bei größeren Wasserflächen tragfähige Stützen für das Gitter einbauen, die ein Durchbiegen , z. B. beim Betreten des Gitters, verhindern
- eine Maschenweite von ca. 40x40 mm (damit Arme und Beine nicht hindurch rutschen können!) und eine Gitterstärke von 4 mm vorsehen.

3. Verhaltens- und Erziehungstipps
- die Risiken am Teich wahrnehmen
- sich der elterlicher Aufsichtspflicht (uneingeschränkt bei Kindern bis zum 3. Lebensjahr) bewusst sein
- sich stets vorausschauend und sichernd verhalten
- Kinder an den Teich „heranführen“
- sie frühzeitig und altersentsprechend auf die Gefahren hinweisen
- sie am Teich niemals (!) aus den Augen lassen
- ihnen strikt verbieten, ohne Begleitung an Teiche zu gehen
- sie möglichst früh schwimmen lernen lassen.

Verantwortung des Gartenteichbesitzers
Der Besitzer eines Gartenteichs hat auch eine handfeste juristische Verantwortung. Im Rahmen der „Verkehrssicherungspflicht“ muss er in zumutbarer Weise für eine Sicherung seines Teiches sorgen. „Ein Grundstückseigentümer verletzt die Verkehrssicherungspflicht, wenn er einen Gartenteich auf seinem Grundstück unterhält und diesen Teich nicht so absichert, dass insbesondere fremde Kinder nicht in diesen hineinfallen können."
Oberlandesgericht in Düsseldorf (Az.: 22 U 272/92).

Alle Besitzer von Gartenteichen sollten sich bewusst sein, dass der Teich ein tödliches Risiko für Kinder darstellt, einerseits den Teich entsprechend absichern und andererseits Nachbarn und Besucher auf ihre Aufsichtpflicht hinweisen.

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Lis Dammann
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