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 Betreff des Beitrags: Stellungnahme zu Pressetexten Ökomatrazen und Säuglingstod
BeitragVerfasst: 16.02.2006, 14:18 
Expertin
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Registriert: 08.11.2005, 09:30
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Hintergrund

Vergangener Woche kam in den Medien verstärkt das Thema Ökomatratzen als Ursache des plötzlichen Kindestod auf. Darin hieß es, Kinderschlafforscher der TU Dresden hätten erforscht, dass eine Öko-Matte kaum das ausgeatmete Kohlendioxid durchlässt. Sollte ein Baby auf dem Bauch schlafen, bestehe die Gefahr, dass das Kind das Kohlendioxid aus der eigenen Atemluft wieder einatmet.

Die von er TU Dresden geteste Öko-Matte bestand aus einen Kautschukmilchkern mit Kokosfasern, Baumwollumhüllung und einem Nesselstoffüberbezug. Durch diese Mischung - so wird angenommen- wird die Luft- und Wärmezirkulation beeinträchtigt, was zum plötzlichen Kindstod führen kann. Die Forscher testeten drei Matratzen: Die Öko-Matte lässt nur 20 % des ausgeatmeneten Kohlendioxids durch. Bei einer handelsüblichen Schaumstoffmatte sind es 42 %, bei einer neuartigen Matratze aus den USA mit einer Bienenwaben-Struktur aus Bauschaum 92 %.
(Quelle: dpa 23.01.06)

Stellungnahme

Frau Jorch, seit 1993 Vorsitzende des GEPS-NRW e.V. und derzeit Vizepräsidentin der GEPS- Deutschland e.V. (Gemeinsame Eterninitiative Plötzlicher Säuglingstod e.V.), äußerte sich, aufgrund der vielen Pressemeldungen, die am Montag in der Tagespresse, wie auch im Fernsehen wie auch in anderen namhaften Zeitungen in Deutschland und im Ausland erschienen sind, folgendermaßen (vergl. auch www.schlafummgebung.de):

" ...Weder die CO2-Rückatmung, noch die Überwärmung noch die Bauchlage, noch Zersetzungsprodukte von Flammschutzmitteln und Weichmachern sind Ursachen für den SID, sie sind Risikofaktoren, die man vermeiden sollte ebenso wie die Risikofaktoren Rauchen, Nicht-Stillen und Überdeckung (besser: keine Zudecke, stattdessen passenden Schlafsack einsetzen, so wird das Risiko der Überdeckung deutlich gesenkt).

Es sind bereits Babybettmatratzen im deutschen Handel, die senkrechte Luftkanäle wie auch querverlaufende Luftkanäle durch die Matratze aufweisen, so dass auf diese Weise ausgeatmete Luft des Kindes durch die Matratze hindurchgehen kann und eine überschüssige Wärmeableitung möglich wird. Diese Matratzen gibt es bereits von namhaften deutschen Herstellern; sie waren jetzt aber nicht im Testverfahren der TU-Dresden. In der TU Dresden wurden jetzt 3 Einzelmatratzen getestet. Es wurde über diesen Test auch auf der Dresdener Fachtagung zum SID am Sonntag, den 22.1.06, berichtet. In diesem Test schnitt das beschriebene Einzelmodell bestehend aus einem Kautschukmilchkern mit Kokosfasern, Baumwollumhüllung und einem Nesselstoffüberbezug am schlechtesten ab in Bezug auf die Durchlässigkeit von CO2 und Wärme. Aber nur an der Durchlässigkeit von CO2 und Wärme kann man alleine die Güte einer Matratze sicher noch nicht festmachen. Da spielen auch noch andere Kriterien eine Rolle (z.B. Weichheit, Einsinktiefe, Punktelastizität, Stabilisierung des menschlichen Körpers in der richtigen Art und Weise, so dass kein stärkerer Druck auf die noch in der Entwicklung befindlichen weicheren Knochen des Kindes zustande kommt, Schadstoffe, vor allem Weichmacher und Flammschutzmittel als Negativfaktoren in den Matratzenmateralien usw.)

Und es wäre sicher falsch zu meinen, wenn man eine Matratze als Unterlage für das Kind verwendet, die die Ausatemluft und überschüssige Wärme gut durchläßt, dann könnte man das Kind in Bauchlage zum Schlafen legen. Die Bauchlage muss solange wie möglich zum Schlafen für Babys vermieden werden. Dreht es sich selbst in die Bauchlage, sind sicherlich Matratzen besser, die neben einer entsprechenden Schadstoffarmut auch durch ihren konstruktiven Aufbau und Zusammensetzung das Risiko für die Rückatmung und für einen Wärmestau vermindern."

Quelle: www.geps.de

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Nicola Quade
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